Hamminkeln. Hamminkeln wächst. Das wirkt sich auch auf das Angebot der Kinderbetreuung aus. In Dingden und Mehrhoog sollen neue Einrichtungen gebaut werden.
Über einen Mangel an Kindern kann sich Hamminkeln nicht beklagen. Im Gegenteil, die Stadt wächst, ist gerade bei jungen Familien als Wohnort beliebt. Das freut Politik und Verwaltung, birgt aber auch Probleme. Zum Beispiel bei der Kinderbetreuung. In Dingden wird in der städtischen Kita eine neue Gruppe installiert. Doch das reicht nicht.
Die Kindergartenbedarfsplanung des Kreises weist Betreuungslücken in Mehrhoog und in Dingden nach. Deshalb hat sich die Stadt nach geeigneten Standorten für neue Kitas umgesehen. In Mehrhoog fasst sie den Grundschulstandort Vorthuyser Weg für eine neue Einrichtung mit drei Gruppen ins Auge. Ob es nun ein Neubau wird oder gar die alte Kreuzschule saniert und umgebaut wird, steht noch in den Sternen. Die Stadt will mit dem Kreisjugendamt und der katholischen Kirchengemeinde an einem Lösungsansatz arbeiten.
Neubau an der Krechtinger Straße
In Dingden hat die Stadt vorgeschlagen, auf dem Schulhof der ehemaligen Hauptschule zur Krechtinger Straße einen neuen dreizügigen Kindergarten zu bauen. Im Gespräch war zunächst auch eine Freifläche an der Klausenhofstraße im Anschluss an die Wohnbebauung Nelkenweg. Doch hier hat die Stadt noch keine Grundstücke, müsste sie erst erwerben und Baurecht über die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines Bebauungsplans schaffen. Das dauert.
Anders sieht es an der Kreuzschule aus. Die ist städtisches Eigentum und es gibt einen Bebauungsplan mit Gemeinbedarfsnutzung. Lediglich die Zweckbindung müsste angepasst werden. Das geht zügig.
Wie soll das Schulgebäude genutzt werden?
Politik Prinzipiell sprachen sich im Ausschuss für Umwelt, Planung und Stadtentwicklung alle für den Grundschulstandort aus. Doch Bernhard Borgers (CDU) schlug als Alternative vor, zu prüfen, ob nicht das ehemalige Schulgebäude die neue Heimat für die Kindertageseinrichtung werden könnte.
Elektrifizierung des „Bocholters“
Gute Nachrichten für die Elektrifizierung des „Bocholters“, die Ende 2021 fertig sein soll. Die Deutsche Bahn geht davon aus, ihren aktuellen Zeitplan halten zu können. Viele der nötigen Genehmigungen liegen vor. Für die Brücke in Ringenberg gibt es mittlerweile einen Baubeschluss. Auch die Genehmigungen für die Maßnahmen an den Bahnsteigen Blumenkamp, Hamminkeln, Dingden und Bocholt liegen vor.
Die Stadt, so der Bürgermeister, werde darauf dringen, dass im Zuge der Baumaßnahmen auch die Schranken für die Bahnübergänge in Lankern kommen und nicht erst 2023.
Hintergrund ist die Diskussion um die Folgenutzung des Schulgebäudes, wenn die Gesamtschule 2023 dort ihre Dependance schließt. Viele Dingdener hätten gerne eine Art Begegnungsstätte, denn bereits jetzt nutzen Gruppen und Vereine Räumlichkeiten im Schulgebäude und würden ungern darauf verzichten. Dazu kommen Vorschläge von SPD und FDP, doch zu prüfen, ob die Ludgeri-Grundschule aus der Dorfmitte nicht in die ehemalige Hauptschule ziehen kann. Dieser Prüfauftrag schmeckt vielen Dingdener Eltern nicht. Sie wollen keinen Umzug. Die Verwaltung will nun alle Varianten prüfen.
Schulhof in Dingden als Festplatz?
Bernhard Borgers gab auch zu bedenken, dass der Festplatz an der Krechtinger Straße, wo beispielsweise die Karnevalisten immer ihr Zelt aufschlagen, bald nicht mehr zur Verfügung steht. Da wäre der Schulhof doch eine Alternative. Zustimmung fand das Konzept zur Bebauung des alten Sport- und Tennisplatzes in Dingden in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schule. Hier gibt es nun einen Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplans.