Wesel. In der Kinderbetreuung sind Angebot und Nachfrage laut Stadt derzeit ausgeglichen. Für die kommenden Jahre wird aber weiter ausgebaut.

Die Kita-Landschaft in Wesel wächst und Fachbereichsleiterin Ila Brix-Leusmann ist mit der aktuellen Betreuungssituation zufrieden: „Das Angebot ist so gut wie lange nicht mehr“, erklärte sie im Jugendhilfeausschuss bei der Vorstellung der Kindergartenbedarfsplanung für das kommende Jahr. Angebot und Bedarf zeigen eine ausgeglichene Bilanz, resümierte Brix-Leusmann. Es gibt aber einen kleinen Wermutstropfen.

Die Kita in Hessenviertel wird nicht wie geplant zum 1. November, sondern erst einen Monat später bezugsfertig sein. Dafür ist die Stadt bei der Träger-Suche für die geplante Kita an der Alten Delogstraße fündig geworden: Das Christliche Jugenddorfwerk (CJD) NRW Nord, das dort auch ein Berufsbildungswerk betreibt, wird den Neubau zum Kitajahr 2021/22 übernehmen. Dem Vorschlag stimmte der Ausschuss zu.

Verzögerung bei der Kita Hessenweg

Die Verzögerung bei der Fertigstellung der neuen Kita im Hessenviertel hängt mit der Hitze zusammen: Bei 36 Grad konnte der Estrich nicht verlegt werden, dadurch geraten auch die Arbeiten anderer Gewerke in Verzug, begründete der städtische Bauplaner Dieter Hitschfel. So werden die ersten Kinder der dreigruppigen Kita erst im Advent einziehen können.

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An der Alten Delogstraße steht der Baubeginn noch bevor, das Baufeld, auf dem sich vorher Garagen der Autobahnpolizei und davor eine Schlachterei befanden, ist mittlerweile geräumt. Die Stadt plant ein zweigeschossiges Gebäude mit vier Gruppen im Erdgeschoss. In der ersten Etage werden ein Mehrzweckraum, eine Mensa mit Küche sowie Personalräume eingerichtet. Gut 1000 Quadratmeter Nutzfläche wird die Kita bieten, plus eine Außenfläche zum Spielen. Direkt nebenan hat das CJD einen Bewegungsgarten gestaltet, der von Kitas und Schulen genutzt werden kann.

Kinder und Personal der Villa Kunterbunt ziehen im kommenden Jahr um

Mit der Eröffnung der neuen Kita werden die Kinder und das Personal der Elterninitiativ-Kita Villa Kunterbunt an der Isselstraße dorthin wechseln. Die in die Jahre gekommene Einrichtung mit zwei Gruppen wird anschließend abgerissen und durch eine drei bis viergruppige Tagesstätte ersetzt, berichtete Ila Brix-Leumann.

Für das CJD stellte Fachbereichsleitung Maike Brummelmann den Träger und das Konzept vor und versicherte, man werde die Kinder und das Personal der Kita Isselstraße gerne aufnehmen. Erst Kontakte würden bereits geknüpft. Als christlicher Träger werde das CJD den Kindern einen christlichen Hintergrund nahebringen. Schließzeiten der Kita im Sommer werde es nicht geben, so dass Familien verlässliche Betreuung erhalten. Das CJD unterhält schon zwei Kitas in Gronau und Neukirchen-Vluyn, übernimmt nun weitere in Voerde, Dortmund und in Wesel.

Neue Großtagespflege in Büderich in Planung

Um eine vierte Gruppe erweitert startete die Einrichtung Quadenweg ins neue Kita-Jahr. Außerdem ist in Büderich im Caritas-Sozialzentrum eine weitere Großtagespflegestelle eingerichtet werden, um das Angebot auf der linken Rheinseite zu erweitern. Der Ausschuss begrüßt auch ausdrücklich die Erweiterung des Kita-Angebotes der Gemeinde St. Nikolaus in Flüren durch einen dreigruppigen Neubau. Dies ist wie berichtet im Rahmen der Baupläne rund um die katholische Kirche geplant. Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck

Für das Kitajahr 2020/21 hat die Stadt für die drei- bis sechsjährigen Kinder einen Bedarf von 1728 Betreuungsplätzen ermittelt, das Angebot in den 35 Kitas liegt bei 1727. Für die unter Dreijährigen liegt der Bedarf bei 607 Plätzen, das Angebot in den Tagesstätten bei 416. Der restliche Bedarf kann durch die Tagespflege abgedeckt werden. 191 Kinder wurden zum 1. Juni durch 47 Tageseltern betreut, darunter sind fünf Großtagespflegestellen. 34 Kinder werden zusätzlich von Tagesmüttern zu Randzeiten betreut.