Kreis Wesel. Es blüht wieder mehr. Denn es wird etwas gegen das Insektensterben getan. Die Biologische Station im Kreis Wesel ist deshalb auf Flächensuche.
Es summt und brummt in den bunt blühenden Wiesen. Denn hier finden nicht nur Insekten, darunter auch Schmetterlinge, das, was sie brauchen.
Immerhin hat die Biologische Station im Kreis Wesel mittlerweile rund 30 Flächen mit regionalem Saatgut für blühende Wildkräuter bestückt. Das ist ein schöner Erfolg, findet auch Klaus Lorenz, Erster Vorsitzender der Bio-Station. Und Sabine Engler, die bei der Station für das Projekt „Artenreiche Wiesen und Weiden“ zuständig ist, sieht das genauso, hofft aber zusammen mit Lorenz auf weitere Flächen im Kreisgebiet, die derart ausgestattet werden können.
Schöne bunte Wiesen
Vor allem in der Rhein- und Lippeaue mit ihren basenreichen Böden lohnt sich die Mühe. „Hier entstehen besonders schöne bunte Wiesen“, weiß Sabine Engler. Aber auch an anderen Stellen wird die Arbeit dauerhaft sichtbar, weil die gesäten Pflanzen Jahr für Jahr wiederkehren.
Es sind nicht nur öffentliche Flächen, die für diese Nutzung in Frage kommen, auch private. Deshalb setzt man vor allem auch auf Landwirte, die mitmachen. 2021 soll das Thema in größerem Stil angegangen werden, verrät die Fachfrau und teilt mit, dass man zurzeit dabei sei, die nötigen Gelder dafür zu beschaffen.
Die Fläche sollte größer als 2000 Quadratmeter sein, in der freien Landschaft liegen und mindestens einmal im Jahr zur vereinbarten Zeit gemäht werden. Schon auf der Winterversammlung der Landwirte im Januar hatte Engler für eine Teilnahme geworben. Einen zusätzlichen Nutzen könnten übrigens Bauherren haben, wenn sie Grünland in eine Blühfläche verwandeln. Denn sie wird als Kompensation, etwa für einen Hausbau, anerkannt.
Einfach anrufen
Wer Interesse hat, kann sich unter 0281/9625210 bei der Biologischen Station melden.
Hier wurde bereits gesät
Unter anderem gibt es solche Blühwiesen seit 2012 auf der Schillwiese in der Lippeaue, seit 2016 auf der Gasthausweide an der Lippe bei Wesel, seit 2014 an der Bislicher Straße an der NABU-Naturarena, seit 2017 in Wesel am Auesee und seit 2015 in Hünxe-Drevenack rund um den Bereich Schepplacken.
Die Hasenpopulation hat sich in manchen Bereichen bereits stark erholt. Denn zum Überleben braucht Meister Lampe auch Wildkräuter. Besonders beliebt ist der Wiesen-Pippau. „Der ist immer abgefressen“, sagt Sabine Engler und freut sich über diesen Erfolg.