Wesel. Nach Gesprächen mit der Dehoga sieht Wesels Bürgermeisterin einen Hotelbau kritisch. Sie hat aber einige Ideen für die neue Halle.
Zufrieden und um einige Denkanstöße reicher zeigte sich Bürgermeisterin Ulrike Westkamp nach einem Gespräch mit Vertretern des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) zur Zukunft der Niederrheinhalle. Die wichtigste Erkenntnis: Ein Hotel in Verbindung mit einem Neubau ist für Wesel nicht die richtige Wahl, erklärte Westkamp nach dem Treffen.
Mit Thomas Kolaric, Geschäftsführer der Dehoga Nordrhein und Ullrich Langhoff, Dehoga-Vorsitzender für den Kreis Wesel, hatte die Bürgermeisterin sich zum Meinungsaustausch getroffen und die aktuelle Situation der in die Jahre gekommenen Halle dargestellt.
Düsseldorf plant rund 7000 neue Hotelbetten
Dabei kam das Gespräch auch auf das Thema eines Hotelneubaus zusammen mit der Halle, um Tagungsmöglichkeiten in Wesel anbieten zu können. Im Tourismuskonzept war 2015 angeregt worden, über ein solches Projekt nachzudenken.
Doch die Zeiten haben sich inzwischen geändert, wie Ulrike Westkamp berichtet. So erfuhr sie vom Dehoga-Geschäftsführer, dass allein in Düsseldorf 7000 neue Hotelbetten geplant sind, das bedeutet eine Kapazitätssteigerung um 30 Prozent. Auch in anderen Städten seien neue Übernachtungsmöglichkeiten in Planung. Bisher war man in Wesel davon ausgegangen, dass die Kreisstadt von der Überbelegung in den größeren Städten profitieren könnte.
Dehoga: Hotelkapazitäten reichen in Wesel aus
Doch die Nachfrage werde eher sinken, erfuhr die Bürgermeisterin. Denn Tagungen mit persönlicher Anwesenheit werden künftig an Bedeutung verlieren, da immer häufiger auf Video- und Telefonkonferenzen gesetzt wird. Westkamp: „Ein Hotel an der Niederrheinhalle wird von der Dehoga eher kritisch gesehen.“ Die Einschätzung der Dehoga-Vertreter sei, dass die Kapazitäten in Wesel ausreichen.
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Bestätigt sieht sich Westkamp darin, dass die derzeitige Größe von rund 1700 Plätzen eine gutes Angebot für Wesel ist. „In der Umgebung gibt es nicht viele Hallen in dieser Größe“.
Eine „grüne“ Niederrheinhalle für Wesel
Die meisten bieten mehr oder weniger Platz. Wichtig wäre aus Sicht der Bürgermeisterin, dass eine neue Halle teilbar ist und multifunktional gestaltet wird. Umweltaspekte sollten auch eine entscheidende Rolle beim Bau spielen: Eine „Grüne Halle“ mit Niedrigenergiestandard kann sich Westkamp vorstellen.
Mit den konstruktiven Ideen will die Bürgermeisterin in der kommenden Woche ins Gespräch mit der Kommunalagentur NRW gehen, die das so genannte Interessenbekundungsverfahren einleiten soll – also im Rahmen eines Investorenwettbewerbs für die Stadt nach Interessenten suchen wird. Dieser Wettbewerb könnte dann in den kommenden Monaten auf den Weg gebracht werden, schätzt Westkamp.
Die Niederrheinhalle wird im Februar 2022 geschlossen. Die CDU macht sich bereits Gedanken darüber, wie die Zeit ohne Halle überbrückt werden kann.