Wesel. Und wieder Hunderte Bäume weniger in der Stadt Wesel. Dürre und Krankheit fordern offenbar ihren Tribut. Morgen geht’s an die Luisenstraße.

Die Säge hörte man nahezu das ganze Wochenende lautstark kreisen, vom frühen Samstagmorgen bis zur Mittagszeit am Sonntag. Und auch am Montag war das Geräusch wieder zu hören.

Der gelbe Fällkran leistete ebenfalls ganze Arbeit. Er zog die Baumriesen am Rande des Lippestadions offenbar mühelos in die Höhe, um sie gleich danach wieder abzulegen.

Dürre und Krankheiten

Ähnlich wie vor einem Jahr ging es hier vielen weiteren Bäumen an die Rinde, denn bis Ende des Monats muss alles erledigt sein. Über 400 Bäume waren es 2019, die weichen mussten, diesmal sind es sogar noch 110 Exemplare mehr. Allein 83 alte Pappeln waren es am Lippestadion, diesmal ohne direkte vorherige Ankündigung wie im Vorjahr, als 42 Pappeln und drei Platanen dran glauben mussten. Lediglich im Betriebsausschuss waren die Zahlen bekannt gegeben worden, und zwar in der Sitzung Ende November.

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Dort wurde auch mitgeteilt, dass die Fällarbeiten im Auftrag des städtischen Betriebs ASG (Abfall, Straßen, Grünflächen) zu einem großen Teil bedingt durch Dürre und Krankheiten inklusive Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners im vergangenen Jahr 168.000 Euro gekostet haben. Für dieses Jahr hat man vorsorglich sogar noch 12.000 Euro mehr eingeplant. Das sind mittlerweile stattliche Summen, die auch der Klimawandel mit sich bringt.

Sorgte der Kahlschlag bereits vor einem Jahr für Sichtachsen, die es über Jahrzehnte nicht gegeben hat, ist das Ausmaß am Lippestadion sogar noch deutlich schlimmer. Rund um die Kreuzung Bundesstraße 58/ Bundesstraße 8 liegen die Baumstämme zu Hauf für den Abtransport bereit, teils auf dem dortigen Spielplatz, teils an der Aufschüttung des Sportplatzes.

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Mittwoch an der Luisenstraße

In dieser Woche sind auch zahlreiche Bäume an der Luisenstraße dran. Sie haben teils mit ihren Wurzeln den Gehweg hochgedrückt. Die Parkverbotsschilder an den Straßenrändern stehen schon seit der vergangenen Woche dort. Denn, wenn der Fällkran am Mittwoch kommt, muss Platz sein, um die laut ASG nicht mehr verkehrssicheren Bäume zu beseitigen.