Wesel. Passend zu den Gedenktagen an die Bombenangriffe auf Wesel, hat das Stadtarchiv eine CD herausgegeben. Sie zeigt Original-Aufnahmen.
Es sind beeindruckende Bilde vom Rheinübergang und der sich anschließenden Luftlandung am 23. und 24. März 1945. Erneut fallen Bomben auf das ohnehin schon komplett zerstörte Wesel. Am 23. März gab es um 17 Uhr einen ersten schweren Angriff, ein zweiter folgte um 22 Uhr.
Die Krater in der Aue zeugen heute noch davon, sagt Alexander Berkel, der aus Wesel stammt, seit 21 Jahren für das ZDF arbeitet und Historiker ist. Er hat zusammen mit dem Stadtarchiv Wesel teils noch nie gesehenes Filmmaterial für eine DVD zusammengetragen, gesichtet, geschnitten und mit deutschen Kommentartexten und Untertiteln versehen.
Die Grundlage für die neun Filmdokumente stammt aus amerikanischen, britischen und kanadischen Archiven. Auch die vorletzte deutsche Wochenschau über die militärischen Ereignisse im Raum Wesel ist dabei. Darin heißt es: „Das Gros der deutschen Armeegruppe hat mit allen schweren Waffen den Strom überschritten.“ Damit ist der Rückzug der letzten deutschen Einheiten auf das rechte Rheinufer bei Wesel am 10. März gemeint.
Viele Tote und Verletzte
In Combat Bulletins (Gefechtsnachrichten) informiert die US-Armee ihre Soldaten über den Kriegsverlauf. Darin wird unter anderem erläutert, wo Brandbomben Nazistellungen ausräuchern sollen. Auch die Flugverbände, die sich zur Luftlandung zwischen Wesel und Hamminkeln aufmachen, werden gezeigt. In Frankreich starten die Amerikaner, in Belgien kommen die Briten dazu, um in Höhe Weeze auf die Angriffshöhe von 200 Metern runterzugehen. Allein die Bruchlandungen fordern zahlreiche Opfer. Am Ende sind unter den Soldaten 430 Tote und 600 Verletzte zu beklagen. In Windeseile wird das Feldlazarett aufgebaut, werfen 240 US-Bomber Versorgungsgüter ab.
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Ein weiterer Film zeigt Winston Churchill, ehemaliger britischer Premier, Dwight D. Eisenhower, US-Oberkommandierender, und den britischen Generalfeldmarschall Bernard Montgomery am 25. März, zunächst im drei Wochen zuvor eingenommenen Kamp-Lintfort, am frühen Nachmittag dann auf dem Balkon der „Restauration Wacht am Rhein“ von Joh. Hüttner. Churchill fährt später mit dem Boot auf die andere Rheinseite um einen Spaziergang zu unternehmen und mit dem Stock in der Hand auf den Trümmern der zerstörten Rheinbabenbrücke herumzuklettern.
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Die Operation Plunder, sprich: die Rheinquerung durch britische, kanadische und amerikanische Truppen erfolgte am 23. und 24. März 1945. Die Operation Varsity, die Luftlandung der Alliierten, war ein Teil davon und wurde am 24. März vollzogen. Ganze Wiesen waren damals voller Lastensegler.
Das Filmprojekt hat rund 13.000 Euro gekostet, allein für die Filmrechte der historischen Ausschnitte wurden knapp 3800 Euro gezahlt. Die Filme stammen unter anderem aus dem Imperial War Museum in London und aus dem US Nationalarchiv Nara in Washington.
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„Rheinübergang 1945 Luftlandung“ ist der Titel der DVD in der Reihe „Studien und Quellen zur Geschichte von Wesel“. Sie hat eine Laufzeit von 81 Minuten, was in Filmspulen umgerechnet fast einen Kilometer Film bedeutet, kostet 17 Euro und ist in den Weseler Buchhandlungen, bei der Stadtinformation am Großen Markt und im Stadtarchiv in der Zitadelle zu haben. Die DVD mit einem erläuternden Heft ist aber auch bundesweit bestellbar und in einer Auflage von 1500 Exemplaren erschienen.