Wesel. Ministerin Ina Scharrenbach überbringt den Förderbescheid für die Sanierung des Berliner Tors. Schon im Frühjahr öffnet die Außengastronomie.

Es ist ein schönes Weihnachtsgeschenk, das NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach am Freitagabend persönlich in Wesel vorbeibrachte: Eine Förderung in Höhe von 213.000 Euro für die Sanierung eines der bedeutendsten Denkmäler Wesels. Das Berliner Tor wurde nach den Plänen des Baumeisters Jean de Bodt 1722 fertiggestellt und diente als Eingangstor der Festungsstadt. Die Stadt plant, das historische Gebäude innen und außen neu zu beleben. Doch zuvor muss kräftig in das Gemäuer investiert werden. Die Landesmittel aus dem Programm „Heimat-Zeugnis“ machen 80 Prozent der Kosten in Höhe von rund 267.000 Euro aus.

Nachdem das Restaurant ausgezogen ist, sollen die Räume nun für die Neubelebung hergerichtet werden. Die langjährige Nutzung als Restaurant hat ihre Spuren hinterlassen. Der Ausschuss für Kultur und Stadtmarketing hat bereits im Sommer beschlossen, das Berliner Tor zu sanieren und öffentlich zu nutzen – vorausgesetzt das Land beteiligt sich an dem Vorhaben. Das Thema „Hanse und Handel“ soll dabei im Fokus stehen und die Zeit vom Mittelalter bis zur Neuzeit thematisieren.

Diese Pläne hat die Stadt für das Berliner Tor

Vorgesehen ist, dass künftig auch Stadtführungen Station im Berliner Tor machen. Ludwig Maritzen von der Hanse-Gilde und Dr. Barbara Rinn-Kupka vom städtischen Museum sind an den Planungen beteiligt. In einem Raum ist eine Dauerausstellung mit Objekten rund um Wesels Vergangenheit als Handelsstadt und einer interaktiven Wandkarte geplant, die Handelswege durch Europa darstellt.

Ein weiterer Raum wird für Gruppen mit Beamern und Leinwand ausgerüstet und ist zum Beispiel als Anlaufpunkt für Stadtführungen gedacht. Darüber hinaus können sich Stadt und Hanse-Gilde besondere Aktionen an ausgewählten Tagen im Jahr (Frühlingsfest, Weinfest, Hansefest) vorstellen. Zusätzlich wird eine Stadtinformation ins Torgebäude einziehen.

Arbeiten im Berliner Tor sollen im Sommer 2020 beginnen

Das Grundkonzept steht, Details müssen noch erarbeitet werden, sagte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, die sich sehr über den Förderbescheid freut. „Es gibt nur noch wenige alte Gebäude in Wesel. Das Berliner Tor ist weitestgehend im Original erhalten“. Ina Scharrenbach erklärte, warum sie die Weseler Pläne mit Mitteln aus dem Heimat-Förderprogramm unterstützt: „Gebäude sind wichtig für das Identifikationsgefühl der Menschen.“

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Mit dem Förderbescheid in den Händen kann die Stadt nun in die konkrete Planung einsteigen. Im kommenden Sommer sollen die Arbeiten beginnen, etwa acht bis neun Monate später, also im Frühjahr 2021, könnten die Räume eröffnet werden.

Außengastronomie öffnet schon im Frühjahr

Doch es wird schon im kommenden Frühjahr am Berliner Tor lebendig: Bereits seit einiger Zeit steht fest, dass das Team des Spellener Brauprojekts 777 im Torbogen in der warmen Jahreszeit eine Außengastronomie eröffnet. Dort werden natürlich die eigenen Biersorten, aber auch andere regionale Spezialitäten serviert. Ergänzt werden soll das Ganze durch ein regelmäßiges Kulturprogramm unter freiem Himmel vor dem alten Gemäuer, an dem sich lokale Akteure und das Städtische Museum beteiligen.