Kreis Wesel. . Es geht um den Anfangsverdacht der Bestechlichkeit im Amt, so die Staatsanwaltschaft. Kreisverwaltung war bis Mittwoch nicht darüber informiert.

Im Schermbecker Umweltskandal wird jetzt auch gegen einen Mitarbeiter des Kreises Wesel ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Duisburg geht einem Anfangsverdacht wegen Bestechung im Amt nach.

Für die Überwachung der Tongrube ist der Kreis Wesel zuständig.

„Das Verfahren ist ganz am Anfang. Ob tatsächliche Anhaltspunkte für eine Straftat vorliegen, wird zurzeit geprüft“, erklärt Staatsanwältin Marie Fahlbusch.

Helmut Czichy vom Kreis sagt: „Wir wissen erst seit Mittwoch davon, kennen weder die genauen Vorwürfe noch den Namen des Mitarbeiters.“

Seit Jahren wir eine juristische Aufarbeitung des Skandals gefordert. Auch Staatsanwaltschaft und Gerichte stehen dabei in der Kritik.

Vor allem das Gahlener Bürgerforum lässt nicht locker: Sie sprechen schon lange von „Behördenversagen“ im Ölpellet-Skandal und hatten dabei bereits frühzeitig den Kreis Wesel im Fokus.

Im September 2018 informierte Landrat Dr. Ansgar Müller vor mehr als 200 Bürgern gemeinsam mit Experten über den Umweltskandal um die 30 000 Tonnen illegal in den Gahlener Mühlenberg entsorgten hochgiftigen Ölpellets. Der Landrat, also der Chef aller Mitarbeiter der Kreisverwaltung, sprach damals von einer „Riesensauerei“.

Mehrere Gerichte beschäftigen sich mit dem Skandal: Eine Zivilklage wird am Landgericht in Essen verhandelt. Dabei geht es auch um möglichen Schadenersatz wegen der Ölpellets-Folgen.