Wesel. . Erneute Verzögerung: Der Spatenstich an der künftigen Umgehungsstraße in Wesel wird laut Straßen NRW wohl im Juli und nicht im Frühjahr erfolgen.
Auf der Baustelle der künftigen Südumgehung sollte im Frühjahr Leben einkehren – nach dem Spatenstich durch den NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst.
Doch es wird nach jetzigem Stand der Dinge wohl eher Sommer werden, bis der Minister den Startschuss für das Großprojekt geben kann, das die Innenstadt vom Durchgangsverkehr entlasten soll. Im Juli, so war jetzt von Straßen NRW zu erfahren, wird der Spatenstich wohl erfolgen. Mit der Lippeverfüllung – einem der nächsten Schritte der Bauarbeiten – soll dann im August begonnen werden.
Arbeiten sind neu ausgeschrieben
Wie berichtet mussten die Arbeiten neu ausgeschrieben werden, weil die ursprünglich beauftragte Firma das geeignete Sand-Kies-Gemisch für die Verfüllung des alten Lippearmes, auf dem die Trasse verlaufen soll sowie für den weiteren Verlauf in Richtung B 8 nicht liefern konnte.
Straßen NRW musste den Vertrag nach monatelangen Verzögerungen kündigen und sucht nun ein neues Unternehmen. Die EU-weite Ausschreibung läuft derzeit noch, teilt der Landesbetrieb mit. Bis zum August soll dann der Auftrag erfolgt sein und die Arbeiten beginnen.
Vorbereitungsarbeiten laufen
Dafür wird ein Jahr Zeit kalkuliert. Auf den Zeitplan des Gesamtprojektes sollen die Verzögerungen keinen Einfluss haben. Das Teilstück zwischen Rheinbrücke und der B 8 soll Ende 2022 fertig sein, so der Stand der Planung 2018. Der Rest der Umgehung bis zum Anschluss an die B 70 und die B 58 könnte dann ein Jahr später beendet werden.
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Dennoch herrscht an der zukünftigen Umgehungsstraße derzeit kein völliger Stillstand. An der Schillwiese wird gerade ein Fluchtraum für Eidechsen angelegt (siehe unten). Außerdem werden Probebohrungen durchgeführt, um mögliche Kampfmittelreste aus dem Zweiten Weltkrieg zu finden.
Schermbecker Landstraße: Abrissarbeiten an Gebäuden beginnen
Und auch auf anderen Teilen der zukünftigen Strecke sind die Vorbereitungen angelaufen: In dieser Woche beginnen die Abrissarbeiten an Gebäuden, die für das Straßenprojekt weichen müssen. An der Schermbecker Landstraße 83 steht schon seit einiger Zeit ein Haus leer, auf das kürzlich beim Sturm auch noch ein Baum gekracht ist. Das Haus wird ebenso der Abrissbirne zum Opfer fallen wie vier weitere Immobilien an der Fusternberger Straße sowie an der Schillwiese. Bis Mai werden die Abrissarbeiten wohl dauern, teilt Gregor Hürter von Straßen NRW mit.
Auf den Fortgang der Arbeiten wartet insbesondere die Weseler Politik schon seit einiger Zeit. Die Weseler SPD hatte den schleppenden Fortgang mehrfach kritisiert und an den NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst geschrieben. Das Ministerium hatte versichert, der Zeitplan sei nicht gefährdet.
Info: Zauneidechsen bekommen eine neue Heimat
- Im Rahmen der B58-Südumgehung liegt ein Artenschutz-Projekt in den letzten Zügen. Zauneidechsen, die sich am alten Bahndamm ein Territorium geschaffen haben und unter strengem Schutz stehen, sollen sich demnächst in einem Ersatzhabitat an der benachbarten Schillwiese ausbreiten.
- Dafür wurde ein etwa 10.000 Quadratmeter großes Gelände geschaffen, welches von Holzpfählen und Querbalken umgeben ist. In dessen Mitte leben bereits Zauneidechsen. Um dieses Areal herum wurden Haufen aus Sand, Steinen und Totholz angelegt, um weiteren Eidechsen Lebensraum zu bieten. (pst)