Wesel. . Der Landesbetrieb Straßen NRW schreibt die Arbeiten zur Lippeverfüllung neu aus. Im April oder Mai ist der offizielle Spatenstich geplant.

Seit vielen Monaten ist die Baustelle der Südumgehung (B 58n) verwaist. Wie berichtet, gibt es unter anderem Probleme mit dem Bodenmaterial für die Verfüllung eines Lippearmes, weil die beauftragte Firma die benötigte Qualität nicht liefern kann. Nun hat Straßen NRW die Reißleine gezogen: Der Vertrag ist gekündigt, die Arbeiten werden neu ausgeschrieben, wie Christoph Jansen, Leiter der Regionalniederlassung Niederrhein, auf Anfrage mitteilt. Außerdem kann der Landesbetrieb die Planungen der Umgehungsstraße jetzt weiter vorantreiben, denn die dritte und letzte Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss konnte außergerichtlich ausgeräumt werden. Im Frühjahr, wahrscheinlich im April oder Mai, ist der offizielle Spatenstich geplant.

Die neue Ausschreibung für die Verfüllung des Lippearmes und den Bau des Hochwasserdammes werde im Februar erfolgen, erklärt Jansen. Er geht davon aus, dass bis Juni eine neue Firma gefunden wird, die dann schnell mit der Verfüllung beginnen kann. Jansen ist zuversichtlich, dass dies problemlos gelingt, denn bei der ersten Ausschreibung hätten mehrere Firmen das passende Material angeboten – es muss bestimmte erdstatische und geohydraulische Voraussetzungen für die Stabilität erfüllen.

Fertigstellung der Südumgehung verzögert sich nicht

Die für 2024 geplante Fertigstellung des Gesamtprojekts verzögert sich nach Aussage von Straßen NRW dadurch jedoch nicht. Denn die Verfüllung muss erst bis 2020 abgeschlossen sein, weil dann der Bau der Lippebrücke auf dem ersten Teilstück der künftigen Umgehungsstraße ansteht – und dafür werde man nach dem Arbeitsbeginn ungefähr drei Monate brauchen, schätzt Jansen.

Als großen Fortschritt wertet er, dass der Landesbetrieb nun die letzte Klage von Anwohnern abwenden und eine Einigung erzielen konnte. „Jetzt können wir weiter planen“, so Jansen.

Spatenstich auf der Baustelle als symbolischer Akt

Symbolischer Akt für den Start der Arbeiten soll der Spatenstich im Frühjahr sein, direkt im Anschluss werden Passanten auch sehen können, dass es vorwärts geht: Der Bau der Dichtwand als Vorarbeit für die Unterführung unter der Bundesstraße 8 und der Bahnstrecke Emmerich-Oberhausen wird dann in Angriff genommen.

Diese Arbeiten sind eng getaktet, denn der Bauabschnitt muss bis 2020 fertig sein. Dann ist die erste von mehreren Sperrpausen an der Bahnstrecke geplant, die notwendig sind, um die eigentliche Unterführung zu bauen. Hier sei der Zeitplan von Straßen NRW auch von der Bahn abhängig, erklärt Jansen.