Oberhausen. Der Fachkräftemangel beschäftigt auch die Verwaltung in Oberhausen. 150 Plätze können vergeben werden. Was man als Auszubildender verdient.

  • Stadt Oberhausen bietet im kommenden Jahr 150 Ausbildungs- und Studienplätze an
  • Die Zahl der Ausbildungsplätze hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht
  • Das Rathaus spricht gezielt junge Leute aus der „Generation Z“ an

Die Stadt Oberhausen wirbt für ihre Ausbildungsmöglichkeiten, indem sie die „Generation Z“ direkt anspricht. Nach Aussagen von Personaldezernent Michael Jehn in einer aktuellen Pressemitteilung sucht die Verwaltung nach jungen Leuten, „die richtig Lust auf Oberhausen haben“ – und mehr als einen krisensicheren Job wollen. „Gerade in der ‚Generation Z‘, zu der die heutigen Schulabgängerinnen – und -abgänger gehören, finden wir sehr oft junge Menschen, die von ihrem Beruf mehr erwarten als eine gute Bezahlung“, sagt Jehn. „Da gibt es viele, die nach einer Aufgabe suchen, die sich für die Gemeinschaft und die Menschen um sie herum einsetzen möchten. Und wo kann man das besser als bei der eigenen Stadtverwaltung?“

Oberhausen: Viele Mitarbeitende gehen in den Ruhestand

Die jugendliche Ansprache ist nicht verwunderlich, denn wie andere Unternehmen leidet die Oberhausener Verwaltung unter dem Fachkräftemangel. Ein großer Teil der Belegschaft werde demnächst in den Ruhestand gehen, heißt es in der Pressemitteilung. „Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinterlassen ein gewaltiges Loch, denn mit ihnen verlässt viel Fachwissen und ein großer Erfahrungsschatz die Verwaltung.“

Der demografische Wandel hat zur Folge, dass gut ausgebildete Fachkräfte Wahlmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben. Das setzt auch das Rathaus unter Druck. „Wir haben eine Situation erreicht, in der sich Menschen mit einer passenden beruflichen Qualifikation in vielen Branchen den Arbeitgeber annähernd beliebig aussuchen können“, erklärt Jehn. Diese Redaktion hatte bereits über den Mangel an Erzieherinnen und Erziehern in Kindertageseinrichtungen berichtet. Auch im Bereich Jugendarbeit fällt es der Behörde beispielsweise schwerer, geeignetes Personal zu finden. >>>Personalmangel im Kindergarten: Das sollten Eltern wissen

Michael Jehn, zuständig für das Personal der Verwaltung.
Michael Jehn, zuständig für das Personal der Verwaltung. © FUNKE/Fotoservices | Gerd Wallhorn

Der Personalbedarf ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. In der Kernverwaltung – ohne die Stadttöchter WBO und SBO – sind mehr als 2960 Menschen beschäftigt. Vor zehn Jahren waren es noch 2270. Auch die Ausbildungskapazitäten sind gestiegen. Für das kommende Jahr sucht Oberhausen 150 Auszubildende oder Menschen, die ein Duales Studium beginnen wollen. Vor zehn Jahren waren es noch 40 Plätze.

Oberhausen: Mehr Ausbildungsplätze, weniger Bewerber

Mehr Ausbildungsplätze, aber weniger Bewerberinnen und Bewerber – das ist die Situation, mit der die Verwaltung gegenwärtig zu kämpfen hat. Michael Jehn: „Ein Rückgang der Zahl der Bewerberinnen und Bewerber ist in den letzten Jahren ganz klar festzustellen. Dennoch ist die Nachfrage nach Ausbildungs- und Studienplätzen bei der Stadtverwaltung nach wie vor hoch. Für den Einstellungsjahrgang 2023 sind über 1000 Bewerbungen eingegangen. Trotzdem bleibt es eine wichtige Aufgabe, die Zahl der Bewerbungen auf diesem Niveau zu stabilisieren.“

Dabei wisse die Stadt zu punkten mit einer engen Begleitung, Weiterbildungsmöglichkeiten, einer überdurchschnittlichen Vergütung und einer hohen Übernahmequote. In den vergangenen zehn Jahren habe man annähernd allen Auszubildenden und Studierenden ein Angebot unterbreiten können, so Jehn. Gemäß des Tarifvertrags für Auszubildende im öffentlichen Dienst (2022) verdienen Azubis im ersten Jahr 1068 Euro brutto, im vierten 1227 Euro. Die Stadt bietet allerdings eine ganze Reihe Ausbildungen und Studiengänge an. Diese reichen von der praxisorientierten Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher bis zum Studium der Sozialen Arbeit.

Ausbildung bei der Stadt Oberhausen: Hotline für Fragen

Die Ausbildungs- und Studiengänge beginnen am 1. September 2024. Interessierte können ihre Bewerbung ab sofort über das Onlinebewerbungsportal der Stadt Oberhausen unter https://bewerbungsportal.oberhausen.de/ hochladen. Fragen zu den Ausbildungsgängen und Einstellungsverfahren beantwortet das Ausbildungsteam unter der Hotline 0208 825-3699 und über die E-Mail-Adresse ausbildung@oberhausen.de.