Oberhausen. Der Lebenshilfe-Kindergarten in Osterfeld-Heide bietet eine inklusive Betreuung an. Es gibt noch freie Plätze – allerdings auch einen Haken.

Zur offiziellen Eröffnung singen die Kinder ein Lied über ihr „Haus“. Der Kindergarten Heidekids in Oberhausen-Osterfeld an der Hertastraße 35 wird in den nächsten Jahren ihr täglicher Anlaufpunkt werden. Für rund 2,5 Millionen Euro hat ein Investor eine moderne, doppelstöckige Einrichtung gebaut. Mieter ist die Lebenshilfe Oberhausen. Für Eltern, die einen Betreuungsplatz suchen, gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht.

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Der Bedarf an Betreuungsplätzen ist in Oberhausen enorm. Die Lebenshilfe wertet es deshalb als wichtiges Signal, dass Oberbürgermeister Daniel Schranz erschienen ist. Der Besuch soll die Wichtigkeit von Neubauten wie diesem unterstreichen. Angesichts des hohen Bedarfs bedankte sich das Stadtoberhaupt auch „grundsätzlich und herzlich“ bei dem Verband: „Die Stadt freut sich mit der Lebenshilfe.“

Oberhausen: Kindergarten bietet Platz für 95 Kinder

Die gute Nachricht ist, dass bereits seit April 2023 exakt 58 Kinder in vier Gruppen betreut werden. Die inklusive Einrichtung bietet aber insgesamt Platz für rund 95 Kinder mit oder ohne Behinderung. Es gibt also rechnerisch noch jede Menge Plätze, für die sich Eltern über das bekannte Internet-Portal „Little Bird“ bewerben können. Und das in einer Zeit, in der so viele Väter und Mütter nach guter Betreuung für ihre Kleinen suchen.

Die Außenansicht der Heidekids in Osterfeld.
Die Außenansicht der Heidekids in Osterfeld. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Und damit kommen wir zur schlechten Nachricht: Leiterin Judith Schacht musste schon jede Menge Anfragen ablehnen. Denn: Zurzeit reicht die Zahl der Beschäftigten nicht aus, um die Kapazitäten auszunutzen. 16 Erzieherinnen und Erzieher arbeiten im Kindergarten. Das reicht für vier Gruppen. Um eine weitere Gruppe zu öffnen, sucht die Lebenshilfe fieberhaft nach Personal. Geschäftsführerin Verena Birnbacher richtet deshalb bei ihrer Dankesrede einen Appell an die Politik: „Ich hoffe sehr, dass das Land und die Kommunalpolitik die Träger bei ihrer Arbeit unterstützt.“ Birnbacher spricht in Anwesenheit von Daniel Schranz von einem „dramatischen Arbeitskräftemangel“.

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Osterfeld-Heide bekommt Fachzentrum für Autismus

Anders als die Personalkapazitäten bereitete der Bau keine Sorgen. Auf dem ehemaligen Gelände der Robert-Koch-Schule entstand in rund eineinhalb Jahren ein Kindergarten, der auf den ersten Blick keine Wünsche offenlässt. Von den Fenstern aus ist der große Außenbereich mit viel Wiese und Sand zu sehen. Im Inneren sind moderne Materialien verbaut. Jede Gruppe hat einen großen Raum mit Küche plus Nebenraum und eine eigene Toilette samt Wickeltisch. Auf den Fluren sind farbenfrohe Schränke verbaut. „Das Schmuckstück“ ist die große Turnhalle, in der therapeutische Angebote stattfinden können. Derzeit haben zehn der 58 Kinder eine Behinderung.

Voraussichtlich im Spätsommer wird das Fachzentrum für Autismus fertiggestellt. Dies ist in einem zweiten Gebäude untergebracht.

Augenoptiker Andre Potarzycki (Fielmann) schenkte der Kita einen Baum. Jürgen Fischer (Vorstand Lebenshilfe) Verena Birnbacher (Geschäftsführerin Lebenshilfe) und Oberbürgermeister Daniel Schranz pflanzten ihn ein.
Augenoptiker Andre Potarzycki (Fielmann) schenkte der Kita einen Baum. Jürgen Fischer (Vorstand Lebenshilfe) Verena Birnbacher (Geschäftsführerin Lebenshilfe) und Oberbürgermeister Daniel Schranz pflanzten ihn ein. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke