Mülheim. Volker Nikolaizik führt das rund 70 Jahre alte Mülheimer Lokal „Im Pütt“: mit Kneipensport, Malle-Partys und Erinnerungen an alte Bergbau-Zeiten.

Die klassischen Kneipen in Mülheim-Dümpten kann man an einer Hand abzählen. Das „Im Pütt“ im Haus Zehntweg 250 aber hält dort seit knapp 70 Jahren die Stellung.

„Das Haus wurde 1956 gebaut“, erklärt der Wirt Volker Nikolaizik, der hier seit 15 Jahren das Sagen hat. Im Schankraum befinden sich neben dem schönen alten Tresen und einigen Tischen auch noch zwei Dart-Automaten. „Wir haben drei Dart-Mannschaften hier.“ Geknobelt wird auch. „Donnerstags ist Knobel-Tag. Da sind immer drei Clubs hier.“ Die angrenzende Kegelbahn wurde erst später angebaut, als das Kegeln zunehmend populärer wurde. Mittlerweile schwindet auch die Zahl der Bahnen in Mülheim. Ins „Im Pütt“ hingegen kommen regelmäßig mehrere Kegelclubs, um hier eine ruhige Kugel zu schieben. Trotzdem ist noch Platz. „Wir haben auch an Wochenenden noch Kegeltermine frei“, betont Nikolaizik.

Abbruch-Unternehmer, Baggerfahrer - und dann Kneipenwirt in Mülheim-Dümpten

Er kam als Seiten-Einsteiger zur Gastronomie. „Ich hatte früher mal ein Abbruch-Unternehmen mit zwölf Angestellten. Nach einigen weiteren anschließenden Jahren als Baggerfahrer kam er unverhofft zu seiner Kneipe. „Meine Schwester und mein Schwager haben den Laden hier geführt und wollten aufhören. Da hab‘ ich übernommen.“

Ein stilisierter Förderturm ziert die Fassade des Hauses Zehntweg 250 in Mülheim-Dümpten. Im Erdgeschoss befindet sich die Kneipe „Im Pütt“.
Ein stilisierter Förderturm ziert die Fassade des Hauses Zehntweg 250 in Mülheim-Dümpten. Im Erdgeschoss befindet sich die Kneipe „Im Pütt“. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

In seiner Zeit als Abbruch-Unternehmer war er auch am Bau der Arena auf Schalke beteiligt. Wenig überraschend ist das „Im Pütt“ denn auch eine Schalke-Kneipe mit einigen Devotionalien an den Wänden und so manchem Fan, der hier Stammgast ist. „90 Prozent meiner Gäste sind Stammgäste.“ Die gegnerischen Mannschaften der eigenen Dart-Teams kämen dann immer noch hinzu.

„Einmal im Jahr machen wir ne Malle-Party“, erzählt der Gastronom, der eingefleischter Schalker ist

Eines der Highlights der Kneipe ist der ruhig hinter dem Haus gelegene Biergarten, in dem locker 40 Personen Platz finden. Gelegentlich wird hier auch gegrillt. „Einmal im Jahr machen wir ne Malle-Party und es gibt auch ein Vatertags- und ein Oster-Darts-Turnier“, zählt Volker Nikolaizik die Highlights des Jahres auf. Dazu gehört auch Karneval, einer der wenigen Montage, an denen das „Im Pütt“ geöffnet ist, denn der Montag ist normalerweise der einzige Ruhetag. „Ansonsten haben wir jeden Tag ab 17:30 Uhr geöffnet – mit offenem Ende“, so der Wirt.

Beim Pressetermin lässt Volker Nikolaizik auf der Kegelbahn seiner Kneipe auch mal selbst die Kugel rollen.
Beim Pressetermin lässt Volker Nikolaizik auf der Kegelbahn seiner Kneipe auch mal selbst die Kugel rollen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Neben König Pilsener und Diebels Alt können Kneipen-Fans mit allen Getränken rechnen, die man in einer klassischen Kneipe erwarten würde – nur die Zeche, der das „Im Pütt“ seinen Namen verdankt, die existierte schon nicht mehr, als hier 1956 das erste Pils durch den Zapfhahn rann.

Erinnert an alte Zeiten: Die farbige Bleiverglasung im „Pütt“ zeigt Arbeiter in einem Bergbaustollen.
Erinnert an alte Zeiten: Die farbige Bleiverglasung im „Pütt“ zeigt Arbeiter in einem Bergbaustollen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

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