Mülheim. Oldies, 80s, 90s, Charts und vieles mehr: In der Mülheimer Kneipe „Marktplatz“ wird seit Jahrzehnten getanzt. Der Chef verrät sein Erfolgsrezept.

Die Kneipe „Marktplatz“ an dem Teil der Friedrich-Ebert-Straße, der auf eine stimmungsvolle Vergangenheit als Party-Meile der Stadt zurückblicken kann, ist eine Besonderheit in der Mülheimer Gastronomie-Landschaft, denn sie ist nur zweimal im Monat geöffnet. „Wir machen nur jeden zweiten Samstag auf“, erklärt Jörg Hügen. Er ist bei den dann stattfindenden Feiern nicht nur für die Musik zuständig, sondern führt den Marktplatz auch bereits seit elf Jahren und der Erfolg gibt ihm recht.

Jedes zweite Wochenende platzt der Laden mit der rustikalen, hözernen Einrichtung aus allen Nähten und stehen die Menschen nicht selten bis an den davorliegenden Straßenrand. Dabei passen bis zu 150 Personen in die Kneipe, die mittlerweile seit vierzig Jahren besteht. „Wir feiern dieses Jahr von Oktober bis Dezember unser Jubiläum“, erklärt Jörg Hügen. „Drei Monate Party!“

Mülheimer Kneipe setzt auf verschiedene Motto-Parties

Jeder der Samstage, an denen der Laden geöffnet und in der Regel bis auf den letzten Platz gefüllt ist, hat ein bestimmtes Motto. Die Bandbreite ist dabei durchaus gegeben: Jörg Hügen ist bei deren Erfindung überaus kreativ und setzt auf Abwechslung, die alle Altersgruppen abholen soll. „Wir haben 80er- und 90-er-Parties und am 9. März gibt’s Oldies“, listet er auf. Darüber hinaus gibt’s aber auch noch die „Tschüß, April!-Party“. „Statt ‚Tanz in den Mai‘“, erklärt Hügen. Am 13. Juli steht dann – mitten in der warmen Jahreszeit – der „Sommer-Heiligabend“ an. „So richtig mit Tannenbaum und Geschenken – wie jedes Jahr“, erläutert der Hausherr. Halloween-Parties, Karneval zu Altweiber und am Rosenmontag sowie ein Frühschoppen am Morgen des Heiligabends kommen noch hinzu.

Das Team von Jörg Hügen kümmert sich mindestens zwei Mal im Monat um die Besucher der Kneipe „Marktplatz“.
Das Team von Jörg Hügen kümmert sich mindestens zwei Mal im Monat um die Besucher der Kneipe „Marktplatz“. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Dass die Kneipe im Herzen Mülheims nur zweimal im Monat, und damit deutlich seltener als die Konkurrenz öffnet, ist mehr als nur ungewöhnlich. Jörg Hügen ist von seinem Konzept, den „Marktplatz“ so selten für den Party-Betrieb zu öffnen, restlos überzeugt. „So habe ich nur zweimal die Personalkosten und nur zweimal die Stromkosten“, erklärt er.

Kneipe „Markplatz“ in Mülheim: auch für Feste buchbar

Ungeachtet dessen könne aber die gesamte Kneipe an den zahlreichen verbleibenden Tagen der Monate für private Feiern aller Art gemietet werden. Wer die Konditionen erfahren möchte, der solle einfach vorbeikommen, so Hügen. „Die meisten Leute haben sowieso meine Telefonnummer“, sagt er und lacht. Außerdem gibt es eine Internet- und eine Facebookseite sowie einen Instagram-Account, wo die bevorstehenden Termine angekündigt werden.

Musik für jedermanns Geschmack - davon zeugt auch die Wanddeko im „Marktplatz“.
Musik für jedermanns Geschmack - davon zeugt auch die Wanddeko im „Marktplatz“. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Am 23. März findet die nächste Party im „Marktplatz“ statt. Alle Anwesenden erwarten dann Chart-Hits aus den Boxen und die üblichen Kneipen-Getränke an der Theke, die übrigens – wie die gesamte äußerst rustikale Einrichtung – noch original so erhalten ist, wie sie vor 40 Jahren eingebaut wurde. „Das ist Eiche“, erklärt Jörg Hügen – und betont „Voll-Eiche, kein Furnier!“ Die Parties beginnen immer um 19 Uhr. Um zwei Uhr schließt der Marktplatz und nicht selten gingen dann die Gäste mit ihren Kindern oder Eltern gemeinsam nach Hause, erzählt der Chef. „Wir haben Stammgäste, die seit den Anfängen zu uns kommen. Deren Kinder sind jetzt Anfang bis Mitte 20 und kommen mittlerweile einfach mit.“

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