Mülheim. Am Schloß Broich in Mülheim legen fast 3000 Teilnehmer einer 42-Kilometer-Wanderung eine kurze Rast ein. Haben sie noch Kraft zum Weiterlaufen?
Fünf Stunden und zehn Minuten sind Sarah (38) und Frank (44) schon unterwegs, 28 Kilometer haben sie seit dem Start im Landschaftspark Nord zurückgelegt. 14 weitere gilt es noch zu bewältigen beim „Mammutmarsch“. Aber jetzt wird erstmal Rast gemacht am Verpflegungsposten „Schloß Broich, Mülheim“.
„Wir sind mit einigen Leuten aus dem Kollegium hier“, erzählen die beide Lehrer aus Gelsenkirchen. Sie haben schon 2023 an einem „Mammutmarsch“ teilgenommen und festgestellt: „Zwischendurch nur nicht hinsetzen, denn dann kommt man schwer wieder in Gang!“
In Mülheim gibt es Hot Dogs, Waffeln, Obst und Süßigkeiten
Mit Hot Dogs stärken sich Sonja (45) und Ilka (47) aus Aachen. „Wir haben schon einige Märsche mitgemacht. Das Wandern in der Herde macht Spaß und irgendwie süchtig“, finden sie. Fast 3000 Leute sind am Samstag mit dabei auf der 42-Kilometer-Strecke. Etwa 10.000 weitere versuchen sich am 30- oder 55-Kilometer-Kurs, der von Duisburg aus in Richtung Bottrop führt.
Susanne (51) und Daniel (51) aus Witten sind mit ihrem Hund Fujur unterwegs. „Alles gut organisiert, gut ausgeschildert“, loben sie. Der Vierbeiner mag allerdings den Regen nicht. Zu den alten Hasen zählt der Sauerländer Frederik (34), seit Jahren absolviert er Mammutläufe. Er will die Distanz in sechs Stunden schaffen, andere haben eher acht Stunden eingeplant.
Wiederholungstäter und Neulige sind am Start
Diese Tour durchs Grüne (DUI, MH, OB) wird erstmals angeboten. „Wir sind das fünfte Mal im Ruhrgebiet, bisher gab es nur die 30- und 55-Kilometer-Märsche, zu den Stätten der Industriekultur. Mit dieser 42-Kilometer-Strecke wollen wir zeigen, wie grün das Ruhrgebiet ist – und den Leuten, die sich an die 55 Kilometer nicht rantrauen, eine Alternative bieten“, sagt Sandra Zimmermann, Sprecherin des Veranstalters „Mammutmärsche“, der seit 2006 bundesweit Wanderevents organisiert.
Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrage meist 39 Jahre, weiß Sandra Zimmermann. Das scheint auch diesmal so zu sein. Wiederholungstäter und Neulinge sind am Start, sie werden bis zu zehn Stunden unterwegs sein. „Als normaler Mensch schafft man fünf Kilometer in der Stunde. Aber unsere Teilnehmer machen auch Pausen und gegen Ende wird man langsamer“, so ZImmermann. Ziel sei das Ankommen, eine Zeitmessung gibt es nicht. Dennoch schaut so mancher auf die Uhr.
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„Die Menschen sollen über sich hinauswachsen können“
„Wir möchten den Menschen ein Abenteuer bieten. Sie sollen über sich hinauswachsen können, etwas zu erreichen, das sie noch nie erreicht haben“, so Sandra Zimmermann. Die „Finisher-Quote“ (Zahl der Ankommenden) sei bei den Mammutmärschen hoch. „Bei der 30er-Tour liegt sie bei 98 Prozent, bei 42 Kilometern rechnen wir mit 87 Prozent.“ Aussteigen könne man aber jederzeit, die Strecke sei so geplant, dass man Bus- oder Bahnhaltestellen schell erreiche. Wer durchhält, wird am Ziel mit Jubel, Medaille und Urkunde belohnt. Das spornt an.
Die nächsten Mammutmärsche finden in München und Kopenhagen statt. Info: mammutmarsch.de
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