Mülheim. Jugendliche Straftäter in Mülheim sind überwiegend Jungs. Doch die Mädchen holen auf. Diese Taten und Gerichtsurteile gab es im Jahr 2023.

Auch wenn die Polizei von einer wachsenden Gewalttendenz unter Jugendlichen berichtet: Insgesamt ist die registrierte Jugendkriminalität in Mülheim in den vergangenen Jahren zurückgegangen, zuletzt gleich geblieben. So gab es 2023 insgesamt 292 Strafverfahren gegen 14- bis 20-Jährige, ebenso viele wie im Jahr zuvor. Zum Vergleich: 2019 waren es noch rund 500 Verfahren.

Dies geht aus einem aktuellen Bericht der Stadt Mülheim hervor, der zur Zeit in mehreren politischen Gremien vorgestellt wird. Grundlage sind Daten des Kommunalen Sozialen Dienstes (KSD), der bei Delinquenten unter 21 Jahren eingeschaltet wird, um Jugendhilfe im Strafverfahren zu leisten.

Neue Zahlen zur Jugendkriminalität in Mülheim

Meist werden männliche Jugendliche oder Heranwachsende auffällig - in 77,7 Prozent, also mehr als drei Vierteln der Verfahren. Der Anteil der Mädchen und jungen Frauen ist allerdings im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent gestiegen.

Jugendkriminalität in Mülheim: Immer noch sind mehr als drei Viertel der Täter  männlich.
Jugendkriminalität in Mülheim: Immer noch sind mehr als drei Viertel der Täter männlich. © Funke | Anna Stais

Betrachtet man die Delikte, die Mülheimer Jugendliche begehen, dann geht es häufig um Diebstahl, Tendenz steigend. Hier wurden im Jahr 2023 insgesamt 47 Strafverfahren geführt, während es 2022 lediglich 37 waren. Nahezu gleichgeblieben sind die Zahlen zu Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (37 Verfahren in 2022, 38 Verfahren in 2023). In allen anderen Bereichen sind die Delikte 2023 laut Bericht der Jugendhilfe sogar zurückgegangen, das betrifft Gewalttaten, das Erschleichen von Leistungen, Sachbeschädigung, Verstöße gegen das Straßenverkehrsgesetz, aber auch „sonstige Delikte“ wie beispielsweise Hausfriedensbruch.

Staatsanwaltschaft verzichtet oft auf ein Gerichtsverfahren

Wenn Jugendliche oder Heranwachsende kriminell werden, kommt es nicht zwingend zum Gerichtsverfahren. Bei Ersttätern und/oder „Bagatelldelikten“ kann die Staatsanwaltschaft ein sogenanntes Diversionsverfahren einleiten. Dann wird auf eine Anklageerhebung und eine Hauptverhandlung beim Jugendgericht verzichtet. 2023 gab es 80 solcher Verfahren - deutlich mehr als im Vorjahr (67). Die Jugendhilfe prüfe dann, „ob ggf. erzieherische Bedarfe oder weitere Interventionen aufgrund der Straftat notwendig sind“, heißt es im aktuellen Bericht.

Wenn Mülheimer Jugendliche kriminell werden, geht es oft um Diebstahl.
Wenn Mülheimer Jugendliche kriminell werden, geht es oft um Diebstahl. © Funke | Anna Stais

In insgesamt 212 Fällen wurde Anklage erhoben. Im Jahr 2023 fanden daraufhin 122 Hauptverhandlungen beim Jugendgericht statt, 57 beim Jugendschöffengericht und zwei bei der Jugendstrafkammer des Duisburger Landgerichtes.

Zehn Mülheimer Jugendliche zu Arrest verteilt

Und so sind die Verfahren, die teilweise schon seit den Vorjahren liefen, für die jugendlichen Straftäter aus Mülheim ausgegangen: Es gab acht Freisprüche und zehn Verurteilungen zu Jugendstrafen (Arrest), von denen fünf zur Bewährung ausgesetzt wurden. 23 Mal wurden Geldauflagen verhängt.

In den allermeisten Fällen, insgesamt 171 Mal, verhängte das Jugendgericht erzieherische Weisungen gemäß § 10 JGG. Das können zum Beispiel Betreuungsweisungen sein, ein Täter-Opfer-Ausgleich bzw. eine Schadenswiedergutmachung, Sozialstunden oder Gruppenangebote in Bereichen wie Gewalt, Sozialverhalten, Verkehrserziehung.

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