Mülheim. Völlig unverhofft rutscht Franziska Krumwiede-Steiner (Grüne) aus Mülheim in den Bundestag. Wie sie es meistern will, mit Beruf und zwei Kindern.
Rosenmontag, 11.11 Uhr, Franziska Krumwiede-Steiner und ihre Familie bereiten sich vor auf den Mülheimer Karnevalsumzug. Die Grünen-Politikerin ist sofort am Handy - in Feierstimmung. Denn wenige Stunden zuvor ist ihr das Bundestagmandat in den Schoß gefallen, um das sie im September 2021 und zuvor schon 2017 vergeblich gekämpft hat. Nachdem die Wahl in einigen Berliner Bezirken aufgrund von Pannen wiederholt wurde, gab es Verschiebungen. Nina Stahr muss gehen. Krumwiede-Steiner rückt nach, bis zum Ende der Legislaturperiode im Herbst 2025.
„Ich freue mich“, sagt die Mülheimerin. „Aber es kommt total überraschend. Ich habe nicht damit gerechnet.“ Am späten Sonntagabend gegen 23.30 Uhr habe sie die Nachricht bekommen, morgens dann die Bestätigung. „Sehr bedauerlich“ sei der Wechsel für Nina Stahr und die Projekte, die sie angestoßen habe, etwa die Kindergrundsicherung, ergänzt Krumwiede-Steiner. „Doch ich gehe davon aus, dass ich einiges übernehmen kann, da es inhaltlich gut passt.“
Mülheimer Grünen-Politikerin zieht für anderthalb Jahre in den Bundestag
Nina Stahr gehört dem Familienausschuss des Deutschen Bundestages an und dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Außerdem ist sie stellvertretendes Mitglied in der Kinderkommission. Hier gibt es breite Überschneidungen mit den Themenschwerpunkten von Franziska Krumwiede-Steiner. Ob sie die Ausschusssitze eins zu eins übernehme, sei noch nicht entschieden, erklärt die Mülheimerin. Bereits besprochen sei aber, dass die Berliner Mitarbeitenden bei ihr bleiben.
Was beide Frauen überdies verbindet, ist der Beruf als Lehrerin. Franziska Krumwiede-Steiner (38), promovierte Philologin, unterrichtet Deutsch und Geschichte an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule. Sie wird sich in Kürze beurlauben lassen. Die ältere ihrer beiden Töchter, neun Jahre, besucht auch schon die Schule, die Kleine ist erst vier, Kita-Kind. Ein kompletter Familienumzug nach Berlin sei nicht geplant, sagt die Grünen-Politikerin. Sie habe Verwandte in Werder/Brandenburg, die gerade dabei seien, einen Altbau zu sanieren. Sprich: Für die nächsten anderthalb Jahre habe sie eine Wohnmöglichkeit in der Nähe der Hauptstadt, sofern Sitzungswochen ihre Anwesenheit erfordern.
Ihr Mülheimer Ratsmandat möchte Krumwiede-Steiner behalten
Seit Frühjahr 2014 gehört Franziska Krumwiede-Steiner dem Mülheimer Stadtrat an. Aktuell ist sie Fraktionsvorsitzende der Grünen und führt den Jugendhilfeausschuss. „Mein Ratsmandat werde ich behalten“, sagt sie. Hier für anderthalb Jahre jemanden nachrücken zu lassen, bringe zu viel Unruhe in die Fraktion. Was den Fraktionsvorsitz anbelangt, müsse man schauen, wie es sich mit den Sitzungsterminen in Berlin vereinbaren lasse.
An der nächsten Ratssitzung am 29. Februar könne sie sicher noch teilnehmen. „Ich rücke frühestens am 4. März in den Bundestag nach, aber in die Planungen muss ich direkt einsteigen und jetzt alles organisieren. Völlig verrückt...“
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