Gemeinsam für die Umwelt: Mitglieder von Solawi und Selbsternteprojekt räumen Mintards Grün auf. Die freiwilligen Helfer sammeln säckeweise Müll.

Die Solidarische Landwirtschaft (Solawi) hat zusammen mit dem Selbsternteprojekt eine Aufräumaktion am angrenzenden Grünbereich an der Mintarder Straße organisiert. An Feldern, Gänsen und Pferden vorbei gelangt man irgendwann an den Zielparkplatz. „Wir versuchen die Aufräumaktion einmal im Jahr hinzukriegen und das vor der Brutzeit, ansonsten würden wir die Tierwelt stören“, erzählt Johannes Dabringhausen, einer der Gründer der Solawi in Mülheim.

Das Prinzip von Solawi ist folgendes: Eine Gruppe von sogenannten Ernteanteilnehmenden zahlt monatlich einen festen Betrag und finanziert damit alle Kosten des Gemüsebetriebs. Die Ernte wird darauf an alle Anteilnehmenden aufgeteilt. Die Solawi in Mülheim gibt es erst seit 2023, erzählt Dabringhausen: „Das Ziel war es, eine Solawi in Mülheim zu schaffen, und schließlich hatte ich dann die Gelegenheit Land zu bekommen.“ Das sei gar nicht so leicht, der 32-Jährige ist nur durch Kontakte an das Land gekommen. Für ihn ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen.

Mülheimer Gemüseanbau ohne tierische Erzeugnisse

„Wir wollen einen positiven Beitrag zur Biodiversität leisten“, erklärt der 32-Jährige. Beispielsweise sinkt die Anzahl der Insekten rasant, das habe vor allem mit den Monokulturen in der Landwirtschaft zu tun. Die Solawi hingegen baut 50 bis 60 Gemüsesorten an. „Wir wollen auch Bildung betreiben, zum Beispiel mehr Verständnis für das Thema Landwirtschaft vermitteln.“ Der ganze Anbau kommt dabei ohne tierische Erzeugnisse aus und ist somit vegan. Sorge um mangelnde Produktivität hat Johannes Dabringhausen keinesfalls: „Es ist gut möglich, ohne Tierprodukte Landwirtschaft zu betreiben“.

Jeden Menge Unrat haben die Mitglieder von Solawi und Selbsternteprojekt auf dem Areal in Mülheim-Mintard gefunden.
Jeden Menge Unrat haben die Mitglieder von Solawi und Selbsternteprojekt auf dem Areal in Mülheim-Mintard gefunden. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Softwareentwicklerin Vanessa Meerkamp besitzt einen solchen Ernteanteil und hilft heute freiwillig bei der Aufräumaktion mit: „Jeder kann mithelfen, muss es aber nicht. Ich finde hauptsächlich Plastik, Flaschen und Fast-Food-Verpackungen“. Sie ist erst seit Januar dabei, organisiert aber direkt schon die nächste Aufräumaktion. Wer mithelfen möchte, kann am Samstag, 17. Februar, um 11 Uhr an der Boverstraße 119 mithelfen.

Selbsternteprojekt in Mülheim - Ehrenamtliche packen mit an

Seit 2021 gibt es unabhängig von der Solawi ein Selbsternteprojekt. Beim Selbsternteprojekt können Parzellen in der Größe 50, 75 und 100 Quadratmetern erworben werden, die mit je ca. 35 verschiedenen Gemüsesorten zum Selbsternten vorbepflanzt sind. Die Besitzer müssen sich, im Gegensatz zum Ernteanteil, eigenständig um das Gemüse kümmern.

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Christiane Bienert (57) ist Besitzerin einer Parzelle und kümmert sich persönlich und vor allem regelmäßig um ihr Gemüse. Dazu gehört unter anderem gießen, Unkraut jäten, wieder neu säen: „Leidenschaft muss es sein, sonst kann man auch in den Laden gehen. Ich bin jeden Tag hier, aber zwei bis drei Mal die Woche muss man schon kommen.“

Die Solidarische Landwirtschaft Mülheims hat noch ein paar wenige Ernteanteile zu vergeben und auch das Selbsternteprojekt hat noch Parzellen zur Verfügung. Informationen dazu unter www.solawi-mh.de oder www.selbsternte-mh.de

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