Mülheim. Seit 2018 steht das ehrwürdige, aber stark sanierungsbedürftige Haus an der Mellinghofer Straße leer. Nun gibt es einen Bieter für die Immobilie.
Seit Jahren ist die Stadt bemüht, die einstige schmucke Vorzeigeadresse - das Dümptener Bürgermeisteramt - zu verkaufen. Warum das immer noch eindrucksvolle Gebäude an der Mellinghofer Straße der Stadt bisher wie Teer an den Fingern klebt? Ein hoher Sanierungsbedarf gepaart mit Denkmalschutz. Jetzt gibt es einen Hoffnungsschimmer.
„Wir verkaufen Häuser hier nicht wie an der Wursttheke“, hatte der damalige Leiter des städtischen Immobilienservices, Frank Buchwald, 2020 sichtlich aufgebracht und unter Druck der Politik geantwortet. Denn die versuchte, die denkmalgeschützte und historisch bedeutsame Immobilie zu erhalten –möglicherweise sogar im Besitz der Stadt –, und fühlte sich nur schlecht über die Sanierungskosten und Schäden informiert. Ein Gutachten darüber wollte Buchwald erst recht nicht auf den Weg bringen.
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So blieb die Bürgermeisterei – um im Bild des ehemaligen Leiters zu bleiben – lange Zeit wie Gammelfleisch hinter der Wursttheke liegen. Und das drohte auch zulasten des Hauses zu gehen, dessen Dachstuhl Buchwald schon 2020 als „komplett morsch“ beschrieben hatte.
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Im vergangenen April 2023 schließlich kündigte die Stadt an, das Bürgermeisteramt an den Meistbietenden versteigern zu wollen - als Befreiungsschlag und um jeden Preis, denn ein Mindestgebot legte die Stadt nicht fest. Nachdem sich bis Mai keine weiteren Interessenten gemeldet hatten, soll das Bieterverfahren gestartet worden sein, wie informierte Kreise bestätigen.
Daraufhin habe sich ein einziger Bewerber mit einem Angebot gemeldet, heißt es. Die Stadt spricht hingegen von einem „Wettbewerb“, bei dem es einen „Gewinner“ gegeben habe. Einziges Kriterium, laut Aussage der Stadt: die Höhe des Kaufangebotes.
Das freilich – und der „Gewinner“ – wurden im vergangenen August nur im nichtöffentlichen Teil der Bezirksvertretung 2 preisgegeben. Wie es aus informierter Quelle heißt, soll das Angebot etwa 85 Prozent über dem Verkehrswert liegen und im mittleren sechsstelligen Bereich.
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Doch unter Dach und Fach sei der Verkauf damit nicht, wie die Stadt auf Anfrage der Redaktion betont. Der Kaufvertrag sei nicht abgeschlossen, somit bliebe auch der Name des Meistbietenden weiterhin Verschlusssache.
Und nach wie vor ist ebenso unklar, wie der mögliche künftige Investor die Immobilie in dieser zentralen Lage zum Ortskern und der Autobahn A40 nutzen will, ein Konzept liege nicht vor. „Die Nutzungsmöglichkeit müsse sich nach geltendem Bebauungsplan richten“, sagt die Stadt. In der Vergangenheit hatte die Verwaltung selbst eine Mischung aus Wohnen und Gewerbe, zum Beispiel Büroräume oder Arztpraxen, favorisiert.
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