Mülheim. Hundehalterinnen finden verdächtige Fleischstücke am Auberg in Mülheim und sind alarmiert. Ob es sich um Giftköder handelt, ist noch nicht klar.
Hundebesitzer, die mit ihren Vierbeinern derzeit am Auberg spazieren gehen, sind besorgt. Denn entlang der Wege sind mehrfach Fleischstücke gefunden worden. Die Vermutung, dass es sich um Giftköder handeln könnte, alarmiert viele. Eine Mülheimerin erzählt von ihrem Schrecken, als ihr Hund das Fleisch aufstöberte.
„Ich war total entsetzt, als ich gesehen habe, dass Nemo ein Stück Fleisch im Maul hatte“, erzählt Maike Skiba von ihrem Hundespaziergang am Mittag des Silvestertages. Vom Wanderparkplatz an der Solinger Straße war sie mit ihren beiden Hunden und ihrem Freund zum Auberg gegangen - auf dem Rückweg dann habe der Mini-Australian-Shepherd das Fleisch am Waldrand an einem Baum entdeckt.
Mini-Aussie Nemo schnappt sich ein Stück Fleisch vom Boden, schluckt es aber nicht herunter
Nemo hatte sich ein Stück geschnappt und es ihr zunächst stolz wie eine Trophäe präsentiert, erzählt Skiba - das verschaffte der Hundehalterin die entscheidenden Sekunden, um ihrem Tier das Fleisch aus dem Maul zu nehmen. „Er hat es zum Glück nicht runtergeschluckt“, berichtet die 20-Jährige. Weil Nemo aber den möglicherweise giftigen Happen schon im Fang hatte, war sein Frauchen mehr als besorgt. „Wir haben ihn ganz genau beobachten und vorsorglich schon nachgeschaut, welche Tierklinik am Jahreswechsel geöffnet hat.“ Nötig war ein Tierarztbesuch schließlich nicht: „Ihm geht es zum Glück gut.“
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Dabei ist die junge Frau nicht die einzige, die in den vergangenen Tagen verdächtig wirkende Fleischstücke am Auberg gefunden hat. Giulia Weinert, die das Hundefutter-Geschäft „Woof Deli“ in Saarn betreibt, berichtet von einer zweiten Kundin, die ihr von einem Fleischfund am Dienstag erzählt habe: „Das war allerdings wohl weiter drinnen im Wald.“
Innerhalb von drei Tagen wurde an zwei Stellen am Mülheimer Auberg Fleisch gefunden
Sie wolle keine Panik verbreiten, betont Maike Skiba, ihr Schreck aber und die Tatsache, dass nur zwei Tage später eine weitere Gassigeherin im selben Bereich vergleichbare Fleischstücke gefunden hat, machen nicht nur die Mülheimerin mehr als stutzig.
Auch in den Sozialen Medien, etwa in Facebook-Gruppen, in denen sich Tierfreunde austauschen, ist das am Auberg gefundene Fleisch ein Thema. Dort ist von „große Mengen Fleischstücke - evtl. vergiftet“ die Rede. Laut Eintrag sollen sogar bereits zwei Hunde in einer Tierklinik behandelt werden müssen - das können aber weder Giulia Weinert noch Maike Skiba bestätigen. „Unsere Hunde waren es glücklicherweise nicht.“
Um Schlimmeres zu verhindern, hätten ihr Freund und ein weiterer Hundehalter, den sie während des Vorfalls am Auberg getroffen hätten, die verdächtigen Fleischstücke eingesammelt, so Skiba. „Der andere Mann hat sie dann wohl weggeschmissen“, erzählt die junge Frau.
Gift-Suchhunde sollen am Mülheimer Auberg zum Einsatz kommen
Eine Nutzerin auf Facebook schreibt über den Auberg: „Da gehe ich schon lange nicht mehr mit den Hunden Gassi, zu oft passiert dort was.“ Auch Maike Skiba will Vorsicht walten lassen und hat Kontakt zu einer Hundeführerin aufgenommen, die speziell auf Giftköder trainierte Hunde hat. „Sie will den Bereich in den kommenden Tagen absuchen, aber es ist fraglich, ob nach den schweren Regenfällen noch etwas zu finden ist.“
Weder bei der Stadt noch bei der Polizei sind aktuell derartige Funde gemeldet worden, ergeben Anfragen. Sindy Peukert, stellvertretende Pressesprecherin der Stadtverwaltung, betont aber, dass es Sinn mache, Verdächtiges wie Fleisch- oder Wurststücke an ungewöhnlichen Orten zu melden: „Wenn das über die Nummer des Bürgerservices angegeben wird, geht der Kommunale Ordnungsdienst dem nach unter dem Aspekt der Tierwohlgefährdung.“
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