Mülheim. In der Parkstadt Mülheim ist ein Kino-Neubau geplant, doch im Forum stehen acht Säle leer. Warum das Innenstadt-Kino nicht wieder öffnen kann.
Seit die Entwürfe für ein neues Kinocenter in der Parkstadt Mülheim bekannt geworden sind, ist eine Frage häufiger zu hören: Warum keine Neueröffnung im Forum? Dort steht seit Schließung der Filmpassage Anfang 2022 eine Immobilie mit acht Sälen leer, die jahrzehntelang ein Kino war. Könnte man nicht auf einen Neubau in ohnehin sensibler Lage verzichten und das Forum-Kino wieder in Betrieb nehmen?
Kinoarchitekt Andreas Herrmann, der mit seinem Team die Idee einer „Filmwelt Ruhr“ entwickelt hat, sagt dazu: „Der Standort im Forum ist nicht besonders gut, weil man ihn nicht findet.“ Seine Pläne für ein kulturelles Zentrum mit Eventbühnen, großer Innen- und Außengastronomie könnten wohl auch räumlich nicht im Innenstadt-Center realisiert werden.
Im Mülheimer Forum wird wohl kein Kino mehr eröffnen
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Das Forum wird aktuell umgebaut zum kombinierten Einkaufs- und Gesundheitszentrum. Auch die ehemalige Filmpassage im zweiten Obergeschoss soll neu vermietet werden. Vorstellen könnten sich die Forum-Betreiber ein Sportangebot, beispielsweise eine Trampolin- oder Kletterhalle, hieß es zuletzt. In diese Richtung bemüht man sich offenbar: „Wir sind weiter dran“, erklärt Centermanager Felix Veltel auf Anfrage.
Auch ein Kinobetreiber habe sich den Standort angeschaut - ohne ernsthaftes Interesse zu entwickeln. Nun, da an anderer Stelle in Mülheim ein Kinocenter entstehen soll, funktioniere es im Forum sowie nicht mehr, ergänzt Veltel: „Wer soll denn hier ein Kino parallel aufmachen?“
Betreiber der Ex-Filmpassage streitet weiter vor Gericht
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Das fragt sich auch Meinolf Thies, Geschäftsführer der früheren Filmpassage, der das Forum im Streit verlassen und den Mietvertrag abrupt gekündigt hat. Weiterhin laufen am Landgericht Duisburg mehrere juristische Verfahren gegen die Eigentümer des Forums, Commerz Real, als Vermieter. Gestritten wird unter anderem über die vorzeitige Beendigung des Mietverhältnisses, eine Mietminderung durch den Kinobetreiber und weitere finanzielle Folgen der Schließung, was beide Seiten bestätigen. Thies will das Verfahren notfalls bis zum BGH durchfechten, macht er deutlich.
Er sagt sogar: „Wir werden alles dafür tun, dass das Kino leer bleibt, denn wir sind in der Branche bekannt, und jeder, der uns fragt, bekommt eine passende Antwort.“ Ein potenzieller neuer Betreiber müsste nach seiner Aussage zwei Millionen Euro in Technik und Ausstattung investieren, um aus dem Leerstand wieder ein Kino zu machen. Centermanager Felix Veltel kontert: „Kein neuer Kinobetreiber hätte die veraltete Technik und Einrichtung des Forum-Kinos genutzt.“ Man hätte es ohnehin auf den neuesten Stand bringen müssen.
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