Mülheim. Die Entwürfe für ein neues Kino mit Gastronomie in Mülheim finden Fans. Sie verschärfen aber auch Sorgen. Ein Anwohner sagt: „Auch das noch!“

Ein Kino-Neubau in der Parkstadt Mülheim, mit acht Sälen, Gastronomie, Event-Bühnen: Die Idee der „Filmwelt Ruhr“ ist noch jung, unausgereift, doch sie bewegt die Gemüter. Fans und Gegner formieren sich.

Von einigen wird das Konzept schon gefeiert: „Tolle Idee“ liest man etwa in ersten Facebook-Kommentaren, oder: „Wirklich super“. Ein User findet: „Ein Kino samt Biergarten würde die neue Parkstadt gut ergänzen“, so etwas gebe es auf dieser Ruhrseite noch nicht. Andere äußern Bedenken, besonders die Sorge um Parkdruck rund um die Parkstadt: „Über Biergarten, Firmen-Incentives, Blockbuster-Kino, und und und, dürften sich die lieben Anwohner ,freuen’“.

Parkstadt Mülheim: Anwohner kritisiert Pläne für Kino-Neubau

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Einer der Speldorfer Nachbarn, Joachim Mahrholdt, sieht geradezu eine „Katastrophe“ heraufziehen, sollten die Pläne des Mülheimer Kinoarchitekten Andreas Herrmann umgesetzt werden. „Auch das noch!“, so beginnt seine engagierte Kritik.

Nicht nur werde, „wenn auch ein wenig abgespeckt“, an Hochhäusern und verdichteter Bebauung in der Parkstadt festgehalten, nicht nur dürfe man aus einem bislang nur tröpfchenweise durchgesickerten Verkehrsgutachten „ein ziemliches Chaos“ für die Stadtteile Speldorf und Broich prognostizieren. „Nein, jetzt beglückt uns ein ,mutiger’ Mülheimer Unternehmer zusätzlich mit Plänen für ein Kino- und Event-Zentrum auf dem ehemaligen Tengelmann-Gelände!“, schreibt Mahrholdt, der dem Netzwerk „Parkstadt Mülheim - aber richtig!“ angehört, hier aber als Privatmann wahrgenommen werden möchte.

Forderung: Stadt muss endlich Verkehrskonzept vorlegen

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Der Speldorfer bezweifelt zum einen, dass in Mülheim - Stadt mit nur noch zwei Kino-Adressen - Bedarf für weitere acht Säle besteht. Geradezu als „Katastrophe“ ordnet er die avisierten 200.000 Besucher jährlich ein, die als Kalkulationsgrundlage genannt werden. „Wo die wohl parken mögen? Oder kommen sie alle mit Bus und Bahn, per Pedes oder per Pedelec?“, fragt Mahrholdt.

Tatsächlich sieht das Konzept von Andreas Herrmann, das dieser Redaktion vorliegt, neben Pkw-Parkplätzen auch eine ÖPNV-Haltestelle und überdachte Abstellflächen für Räder vor. Mahrholdt überzeugt das nicht. „Ich habe nichts gegen das Kino“, sagt er. „Aber die Stadt Mülheim muss endlich liefern und ein Verkehrskonzept vorlegen, das alle Gegebenheiten berücksichtigt.“

Mülheimer befürchtet Verkehrs- und Parkplatzprobleme

Auch Ullrich Gürtler nimmt die Planungen einigermaßen entsetzt auf: „Geht’s noch, liebe Soravia-Leute“, heißt es in seiner Zuschrift an die Redaktion. Auch ihn erschrecken die 200.000 Gäste pro Jahr, die die „Filmwelt Ruhr“ locken soll. Seine Kritik: „Weder Zu- noch Abfahrtsmöglichkeiten für das geplante Parkstadt-Gelände konnten bis dato gelöst werden, ganz zu schweigen von den Parkplatzproblemen.“ Er hoffe, dass die Stadt ausnahmsweise Durchsetzungsstärke zeige „und diesem für den Stadtteil Broich planerischen Schwachsinn einen Riegel vorschiebt“, so der Mülheimer.

Soravia hat sich bislang zurückhaltend positiv zur „Filmwelt Ruhr“ geäußert. Dort wird betont: „Die Planungen dazu stehen aktuell noch ganz am Beginn.“

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