Mülheim. Eine Mülheimerin (87) fiel auf einen Trickdieb herein: „Der sah gar nicht aus wie ein Gauner.“ Sie schildert die Masche und möchte andere warnen.

Dienstagmittag, etwa 11.45 Uhr, eine Seniorin ist nahe der Ruhr in Mülheim unterwegs: Auf dem Dudel, etwa an der Stelle, wo der Spielplatz liegt. Die 87-Jährige läuft dort häufig mit ihrem Rollator entlang, sie sagt: „Diesmal waren auffallend wenig Menschen dort.“ Jemand kommt von der gegenüber liegenden Straßenseite herüber, auf sie zu.

„Ein Mann mittleren Alters und von untersetzter Statur“, erinnert sich die Mülheimerin, die ihren Namen nicht öffentlich nennen möchte, „dunkelhaarig, gut gekleidet.“ Er habe einen Stadtplan von Mülheim über ihrem Rollator ausgebreitet. Im Korb lag ihre Tasche. „Er fragte nach etwas, doch ich verstand ihn nicht.“ Erst beim dritten Mal habe sie den Namen einer Straße vernommen, die der Unbekannte offenbar suchte: Delle. Die 87-Jährige drehte sich um. „In dem Moment muss er zugegriffen haben.“

Mülheimerin (87) bemerkt erst später, dass ihr Portemonnaie weg ist

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Erst am nächsten Tag habe sie bemerkt, dass ihr Portemonnaie gestohlen wurde. Sie fasste in ihre Handtasche, es war nicht da. Sie suchte eine Weile, bis es ihr „wie Schuppen von den Augen fiel“. Die 87-Jährige war auf einen Trick hereingefallen. Zum ersten Mal in ihrem Leben.

Bargeld war weg, etwa 30 Euro, eine EC-Karte, die Krankenkassenkarte. Eigentlich hatte die Mülheimerin auf ihrem Weg durch die Stadt auch noch Geld abheben wollen: „Zum Glück habe ich es nicht gemacht, weil ich lieber gemeinsam mit meinem Sohn gehen möchte.“

Polizei spricht von einer „bekannten Vorgehensweise“

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Sie alarmierte die Polizei. Zwei Beamte kamen zu ihr nach Hause und nahmen die Diebstahlsanzeige auf. Ein Polizeisprecher bestätigt den Vorfall auf Anfrage und ergänzt, dies sei „eine bekannte Vorgehensweise“ von Trickdieben. „Personen werden oftmals mit Zeitungen, beschriebenen Zetteln, Karten oder Ähnlichem bei der Tatausführung abgelenkt.“

Um vor allem Seniorinnen und Senioren vor kriminellen Tricks zu schützen, hat die Polizei Essen/Mülheim gemeinsam mit der Sparkasse eine Broschüre veröffentlicht: „Klüger gegen Betrüger!“ Man findet sie online auf der Website essen.polizei.nrw. Darin sind unterschiedlichste Maschen beschrieben, die immer wieder versucht werden - am Telefon, an der Haustür, auf der Straße.

Bankkarte gesperrt, Personalausweis muss erneuert werden

Zum Thema Taschendiebstahl rät die Polizei ganz grundsätzlich, alles, was nicht unbedingt benötigt wird, zu Hause zu lassen. Und sofort alle verlorenen Zahlungskarten unter der Notrufnummer 116117 sperren zu lassen, falls diese gestohlen wurden.

Das hat die betroffene Mülheimerin getan. Abgebucht war noch nichts. Ihren Personalausweis muss sie jetzt neu ausstellen lassen, das kostet beim Bürgeramt 37 Euro, sofern man einen Termin bekommt. Die 87-Jährige möchte andere warnen. Der Trickdieb hat sie überrascht: „Der sah gar nicht aus wie ein Gauner.“

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