Mülheim. Mit Höchstleistungen und Augenzwinkern hat sich Mülheims Drachenboot-Festival zurückgemeldet. Rund 80 Teams und 1600 Aktive hatten viel Spaß.

Wenn den ganzen Tag stadteinwärts die Schloßbrücke gedrängelt voll ist von Zuschauenden, wenn vom Wasser und dem linken Ufer Trommeln und Anfeuerungsrufe zu hören sind, wenn unterschiedlichste Musik das mit unüberschaubar vielen Menschen wimmelnde Terrain zwischen Schloß- und Eisenbahnbrücke belebt, dann wissen die Kundigen: Es ist Drachenboot-Festival-Zeit – für manche, wie’s scheint, die schönste im Jahr.

Trotz des Gewimmels steckt ein ausgeklügeltes System hinter diesem Festival, bei dem immerhin 80 Teams mit 1.600 Aktiven im Drachenbootrennen gegeneinander antreten. Während die einen die Hände nach vollbrachter Tat in die Höhe recken und dann langsam wieder zurück zum Steg paddeln, sitzen die nächsten bereits ebendort bereit, um ihrerseits zum Start an der Eisenbahnbrücke zu schippern.

Der Steg ist leicht zu finden: Immer hübsch der Nase nach

Drachenboot-Festival

Fun-Regatta in der Ruhrarena.
Fun-Regatta in der Ruhrarena.
Fun-Regatta in der Ruhrarena.
Fun-Regatta in der Ruhrarena. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Fun-Regatta in der Ruhrarena.
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Fun-Regatta in der Ruhrarena.
Fun-Regatta in der Ruhrarena.
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Fun-Regatta in der Ruhrarena.
Fun-Regatta in der Ruhrarena.
Fun-Regatta in der Ruhrarena. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
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Der Steg ist leicht zu finden: Immer hübsch der Nase nach, denn ehrlich verdienter Schweiß macht immer auf sich aufmerksam – wenn auch etwas streng im Abgang. Was niemanden hier stört, denn alle riechen ähnlich in dieser großen, engen Menschentraube. Da klatscht die eine Mannschaft der Barbaraschule die andere ab – schulischer Teamgeist, zu dem neben den Angestellten auch Eltern gehören.

Jedes Team hat ein eigenes Zelt, das jeweils mit sehr unterschiedlichen Lebensmittelbergen aufwartet. Erfahrene Teams beschränken sich nicht mit der Biertischgarnitur, sondern haben bequeme Segeltuchstühle dabei. Relaxen zwischen den Rennen ist wichtig, wird damit demonstriert, und vor allem angesichts der hohen Temperaturen an diesem Wochenende mehr als nötig. Gleichwohl sind selbst am Steg, kurz vor dem Einstieg ins Boot mit dem bunten Drachenkopf, viele Teams bei gemeinschaftlichen Dehn- und Streckübungen zu sehen. Gesundheit geht vor!

Ehrlich verdienter Schweiß: Nach dem fordernden Wettkampf ging es zurück in den Schatten der Ruhrgarten-Bäume.
Ehrlich verdienter Schweiß: Nach dem fordernden Wettkampf ging es zurück in den Schatten der Ruhrgarten-Bäume. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Mülheimer Ruhrschnecken beweisen Frauenpower

Manche der Protagonisten sind ewige ‚Wiederholungstäter‘, so wie die „Ruhrschnecken“, eine seit 13 Jahren existierende und immer teilnehmende reine Frauenmannschaft. Erkennbar – wie eigentlich alle Teams – an ihren einheitlichen T-Shirts. Auf dessen Rücken zieht eine weiße Schnecke charmant ihrer Wege, die Grundfarbe aber bildet das 80er Jahre Emanzen-Lila, das so viel bewegt hat – und noch so einiges vor sich hat. Das erste Rennen der Vorrunde ist zumindest schon mal gewonnen.

„Ü 50 und älter“, benennt Cordula die Altersstruktur des Teams, wobei die Chefin Ira nachhakt: „Bis auf die Tochter einer Paddlerin, die ist 20!“ – Aussehen tun die sportlichen Frauen allerdings eher wie dreißig bis maximal Mitte vierzig. Ein Kompliment, das mit Lachen kommentiert wird: „Drachenbootfahren hält halt fit!“

So geht das: Die Awo-Nauten machten in Camping-Stühlen die Beine lang und später die Rücken krumm: Platz 1 beim Rewe-Lenk-Cup.
So geht das: Die Awo-Nauten machten in Camping-Stühlen die Beine lang und später die Rücken krumm: Platz 1 beim Rewe-Lenk-Cup. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Motivation beim Rudern: „Quäl dich“!, steht bei den Seebras auf den Rücken

Bei den „Seebras“ von der Wanheimer Kanu-Gilde aus Duisburg ziert ein makabrer Spruch den Rücken des in Blau gehaltenen Sportshirts: „Quäl‘ dich …“. Dabei lachen alle selbst beim Warmmachen. Das erste Rennen haben sie bereits gewonnen, aber das ist bei diesem Vereinsteam auch kein Wunder, schließlich wird zwei Mal wöchentlich eine Stunde lang trainiert. „Muskelaufbau“, zählt Martin auf, „Langstrecke, Ausdauer … Nur im Winter gibt’s einen Monat Pause, aber ansonsten trainieren wir rund ums Jahr an der Sechs-Seen-Platte!“ Artur ist mit 66 Jahren das älteste Teammitglied, Alina und John mit jeweils 14 sind die Jüngsten.

Und während die einen am Ufer relaxen, schafften die anderen auf der Ruhr. Dort ging’s heiß her, Abkühlung bei gut 30 Grad bot nur das Spritzwasser.
Und während die einen am Ufer relaxen, schafften die anderen auf der Ruhr. Dort ging’s heiß her, Abkühlung bei gut 30 Grad bot nur das Spritzwasser. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Die Lebenshilfe Dragons aus Mülheim – Motto „Es ist normal, verschieden zu sein!“ – startet dieses Jahr zum ersten Mal. Bei einem Mitarbeitertreffen gab es ein Drachenboot-Training zum Spaß, erzählen sie begeistert. „Wir haben Spaß daran gefunden und uns angemeldet.“ – So einfach kann es laufen.

Das sind unsere Mülheimer Themen - Lesen Sie hier weiter

Von Jung bis zu Bestagern sitzen alle mit im Boot

Etwas komplizierter, aber mit mindestens genauso viel Spaß dabei, ist die Gesamtschule Oberhausen an das diesjährige Festival herangegangen. Jedes Jahr geben sie sich einen anderen Namen, heuer nennen sie sich „Ab in den Wald!“, was zur Folge hat, dass Rotkäppchen und der sonst so böse Wolf (in Großmutters Nachthemd!) traulich vereint in diesem Boot zusammen paddeln. Es ist das mit Abstand heißeste Team – und sei’s nur von den zum Teil extrem warmen und plüschigen Kostümen her. Von wegen einheitliches Outfit.

„Wir bleiben gesund und machen dann wieder mit“, richten sich die Mülheimer ASC-Dragon Oldies schon auf das nächste Jahr ein.
„Wir bleiben gesund und machen dann wieder mit“, richten sich die Mülheimer ASC-Dragon Oldies schon auf das nächste Jahr ein. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Mit Abstand die ältesten Teilnehmenden und selbstbewusst diese Tatsache nach außen tragend sind die ASC Dragon Oldies – Debütanten! Das außergewöhnliche Team mit einem Altersschnitt von 74 Jahren erwuchs aus der ASC Senioren Tanztruppe, das Monika leitet. „Ü70 bis 86“, wird stolz in die vor Lachen strotzende Runde geworfen. „Bei uns sitzen über 1.500 Jahre im Boot.“ Fünf Männer haben sich jetzt zum Dragonteam gesellt – doch beim Tanzen sind sie nie zu sehen, halten sich auch jetzt überdeutlich im Hintergrund. Monika aber spricht aus, was alle beseelt: „Wir bleiben gesund, und dann machen wir wieder mit!“

Das sind die Gewinner vom Samstag

Jeweils nur die ersten Plätze:

Cup der Sparkasse Mülheim: A: Drachenpakt, B: Bugwelle Niederrhein, C: Legenden Broich

REWE Lenk Cup: A: AWO-Nauten, B: Schauenburg Dragons, C: Spatiaten Broich

Gottfried Schultz Cup: A: Barbarateam - Wasserschaden, B: BFW-Feuerdrachen, C: Otto-Pankok-Schule

Cup der DJK Ruhrwacht: Osterkamp Racing Team

Cup des MSB Mülheimer Sportbund: Master of Desaster

Tagesbestzeit: WKG Wolfssee Vikings: 1:10,24 Minuten

Outfit des Tages: FC Clochard

Endergebnisse vom Sonntag gibt es am Montag, 11. September, ab 10 Uhr unter: www.djk-ruhrwacht.de