Mülheim. Mülheims Katholiken trennen sich von St. Engelbert und St. Albertus Magnus. Die Investorensuche ist aufwendig, manches läuft anders als gedacht.
Seit mehr als fünf Jahren ist bekannt, dass sich Mülheims Katholiken aus finanziellen Gründen von den Kirchen St. Engelbert in Eppinghofen und St. Albertus Magnus in Styrum trennen müssen. Lange Zeit war angedacht, dass im ausgedienten Gotteshaus an der Engelbertusstraße Wohnungen entstehen. Von dieser kreativen Idee musste man sich zwischenzeitlich allerdings verabschieden, berichtete Christian Böckmann, Pfarrer von St. Barbara, am Mittwoch auf Nachfrage. Der Denkmalschutz habe den Ambitionen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Um Wohnraum in der besonderen Immobilie zu schaffen, wäre es unter anderem nötig gewesen, „Wände aufzubrechen, damit Licht in die Räume fällt“. Das aber gestattet die Behörde nicht, weiß Pfarrer Böckmann. „Wir sind trotzdem hoffnungsvoll, dass wir für St. Engelbert einen guten Weg finden.“ Er wisse, „dass es für die Gemeinde und andere Menschen in der Stadt von großem Interesse ist, was sich dort tut“. Böckmann verrät, dass man sich „in konkreten Verhandlungen“ befindet. Mehr könne er aber aktuell nicht preisgeben, „um den Partner nicht unter Druck zu setzen“.
Mülheimer Pfarrer: „Zusammenarbeit mit Denkmalschutz und Stadtplanung ist positiv“
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Auch wenn die eigentlichen Ausbaupläne für die Engelbertuskirche nicht abgesegnet wurden: „Die Zusammenarbeit mit dem städtischen Denkmalschutz und der Stadtplanung ist positiv und zielführend“, betont der Pfarrer. Er sei überzeugt davon, dass dem Eppinghofer Quartier „eine gute Zukunft“ bevorsteht, der Stadtteil auch mit dem nun hinter den Kulissen diskutierten Projekt vorankommt. Das sei wichtig: „Denn dort ist schon so viel vom sozialen Gefüge weggebrochen. Ein dauerhafter Leerstand des Kirchengebäudes wäre katastrophal.“
Für die Katholiken, aber auch für jeden Investor ist die Wirtschaftlichkeit eines Projektes entscheidend. Die aufwendige Suche nach einem Vertragspartner hat laut Böckmann gezeigt: „Durch die Inflation und die Veränderungen in der Finanzwelt haben Investoren immer größere Probleme, solche Dinge zu stemmen.“
Vermögensrat des Bistums muss Pläne für Albertus Magnus in Styrum noch abnicken
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Beim zweiten Gotteshaus, von dem sich St. Barbara trennen muss, sind die Vertragsverhandlungen trotzdem schon gut vorangekommen: „Da können wir in einigen Wochen mehr sagen“, verspricht Böckmann. Seine Kirchengemeinde habe bereits eine Entscheidung getroffen, man warte jetzt aber noch auf das Go vom Vermögensrat des Bistums.
An Fronleichnam haben die Gläubigen Abschied von Albertus Magnus genommen. Schon bei früherer Gelegenheit hatte Böckmann angedeutet, dass für dieses Areal „eine Wohnbebauung realistisch“ ist. Anders als in Eppinghofen darf das Gotteshaus in Styrum nämlich abgerissen werden.