Mülheim. Mülheim-Eppinghofen feiert ein großes, buntes Stadtteilfest, und viele Leute wohnen gerne hier. Wieso? Einige Antworten überraschen.

Im vergangenen Jahr fand das Stadtteilfest „Eppinghofen International – Begegnung der Kulturen“ statt. Die Rückmeldungen waren so positiv, dass schnell eine Wiederauflage ins Auge gefasst wurde. Am heutigen Sonntag war es soweit. Bei wolkenlosem Himmel und strahlendem Sonnenschein flanierten Menschen aus ganz Mülheim beim Stadtteilfest „Eppinghofen hält zusammen – Ein Fest mit 100 Nationen“ über die zwischen Hauptbahnhof und dem nächstliegenden Kreisverkehr gesperrte Eppinghofer Straße.

Links und rechts hatten 56 Vereine, Organisationen und Kunstschaffende ihre Stände aufgebaut, informierten über ihre Arbeit und boten allerlei Waren feil. Dazu gab es auf großer Bühne Livemusik. Ganz besonders kulinarisch gab es extrem viel zu entdecken. Neben der zu erwartenden türkischen und afrikanischen Kost bereitete ein Stand auch ausschließlich ukrainische Köstlichkeiten zu. In diesem bunten Miteinander war unzweifelhaft für alle Menschen etwas dabei.

Mülheimer OB vertritt erkrankte Bezirksbürgermeisterin beim Stadtteilfest

Auch interessant

Auch Oberbürgermeister Marc Buchholz war vor Ort, was ursprünglich nicht geplant war. Er vertrat Bezirksbürgermeisterin Britta Stalleicken, die maßgeblichen Anteil an der Veranstaltung hatte und als Schirmherrin fungierte, dann unglücklicherweise nicht teilnehmen konnte. „Frau Stalleicken musste leider ganz kurzfristig, heute Morgen, aus gesundheitlichen Gründen absagen, was ihr unendlich leid tut“, erklärte das Stadtoberhaupt. So kam es zu der ungewöhnlichen Situation, dass der OB die Bezirksbürgermeisterin vertrat.

Trotz des unangenehmen Hintergrunds erfüllte Buchholz seine Funktion mit großer Freude und zeigte sich von der Veranstaltung begeistert. „Die Menschen haben alle viel Spaß und die Organisierenden haben alles richtig gemacht.“ Es gebe eine Menge tolle Menschen, die sich hier engagieren und sich um den Stadtteil bemühen“, sagte der OB und zitierte aus der Rede, die Britta Stalleicken für den Tag vorbereitet hatte. „Ich habe nur lobende Worte für Herrn Sari“, den Stadtteilmanager für Eppinghofen.

Stadtteilmanager: „Es ist richtig, richtig gut“

Cemal Sari war an diesem Tag verständlicherweise sehr beschäftigt und pendelte permanent von einem Ende des abgesperrten Bereichs zum anderen, um mit möglichst vielen Menschen zu sprechen und hier und da die eine oder andere Frage zu beantworten. „Es ist richtig, richtig gut“, freut er sich über die gelungene Veranstaltung. „Wir erwarten drei- bis fünftausend Besucher.“

Leben in Mülheim-Eppinghofen - lesen Sie auch:

Alle Besuchenden hatten von 12 bis 18 Uhr Zeit, sich einen Überblick über das beinahe unüberschaubare Angebot zu verschaffen. Neben den großen Parteien waren unter anderem auch das Autonome Zentrum (AZ), das Gemeindezentrum Auerstraße, das Jugendzentrum Stadtmitte, der Verein Mülheim United und die Initiative „Grüne Charlotte“ vor Ort und informierten über ihre Arbeit. Am Ende wurde das Ziel der Veranstaltenden und Teilnehmenden wohl vollumfänglich erreicht: Das Fest war genau das kunterbunte und friedliche Miteinander aller in diesem Stadtteil verbundenen Nationen und Kulturen, als dass es gedacht war.

„Warum leben Sie gerne in Eppinghofen?“ - einige Antworten

Viele Menschen leben offenbar bewusst und gerne in Eppinghofen. Wir haben einige Besucher des Stadtteilfestes nach ihren Gründen gefragt und interessante Antworten bekommen.

Ferit Sentürk wohnt seit 18 Jahren in Mülheim-Eppinghofen

Ferit Sentürk schätzt Eppinghofen als Multikulti-Zentrum.
Ferit Sentürk schätzt Eppinghofen als Multikulti-Zentrum. © Alexander Waldhelm

„Ich lebe gerne hier in Eppinghofen, weil es das Zentrum des Multikulti in Mülheim ist. Deswegen ist es so schön hier.“

Cafer Sen lebt bereits seit 41 Jahren in diesem Stadtteil

Das Leben von Cafer Sen spielt sich weitgehend an der Eppinghofer Straße ab.
Das Leben von Cafer Sen spielt sich weitgehend an der Eppinghofer Straße ab. © Alexander Waldhelm

„Meine Familie, mein Laden, mein Arbeitsplatz – alles ist hier, an der Eppinghofer Straße. Ich könnte überhaupt nicht an einer anderen Straße wohnen.

Fikret Ural ist im Jahr 2016 nach Eppinghofen gezogen

Fikret Ural hällt Eppinghofen für einen besonders sicheren Ort
Fikret Ural hällt Eppinghofen für einen besonders sicheren Ort © Alexander Waldhelm

„Es ist schön bunt hier, und es gibt tolle Geschäfte. Außerdem ist dieser Stadtteil der sicherste Ort in Mülheim. Denn hier passt man aufeinander auf.“

Meike Pawlowski und Ralf Beese sind seit 2021 in Eppinghofen zu Hause

Ralf Beese, hier mit Partnerin Meike Pawlowski, wirkt auch in der Initiative „Grüne Charlotte“ mit, die sich für die Begrünung einer öffentlichen Fläche an der Charlottenstraße einsetzt.
Ralf Beese, hier mit Partnerin Meike Pawlowski, wirkt auch in der Initiative „Grüne Charlotte“ mit, die sich für die Begrünung einer öffentlichen Fläche an der Charlottenstraße einsetzt. © Alexander Waldhelm

„Wir finden es hier so toll gemischt. Es ist von allem etwas dabei. Toll ist das Multikulti, und dass man hier noch was bewegen, etwas anpacken kann.“

Martin Njohmafany lebt seit 2010 in Eppinghofen

Martin Njohmafany lobt die Zusammenarbeit mit dem Mülheimer Bürgeramt.
Martin Njohmafany lobt die Zusammenarbeit mit dem Mülheimer Bürgeramt. © Alexander Waldhelm

„Mir gefällt die gute Kommunikation der Menschen, die hier leben. Wenn man fragt, dann bekommt man direkt eine Antwort. Außerdem funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Bürgeramt sehr gut.“