Neukirchen-Vluyn. .

Der Plan für den Kombibau steht, aber keiner will ihn umsetzen. So könnte man die Situation kurz zusammenfassen. Nach den bekannten Verzögerungen sollte es nun schnell mit den Arbeiten losgehen. Weit gefehlt. Wie gestern zu erfahren war, soll sich europaweit nur ein Anbieter als Generalunternehmer gemeldet haben. Er komme aber unter anderem aus Kostengründen nicht in Frage.

Am Montag gibt es in der Sache eine Sondersitzung des Bauausschusses – sie ist nicht öffentlich. Die SPD findet das nicht o. k. und stellte einen Dringlichkeitsantrag an den Hauptausschuss.

Unter anderem wollen die Genossen wissen, warum man die Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit abhält, wann diese informiert werde und ob nicht besser der Rat die letzte Entscheidung bei der Vergabe bekommen sollte.

Fußball beschleunigte die Diskussion

Wohl angesichts der bevorstehenden Fußballübertragung bekundete Jochen Gottke (SPD) dann erstaunlicherweise, man sei mit einer schriftlichen Antwort des Bürgermeisters zufrieden.

Was denn nun mit der Vergabe an einen Generalunternehmer los sei, wollte Bürgermeister Harald Lenßen Mittwoch Mittag auf Anfrage der Redaktion nicht sagen. Es sei rechtlich geprüft, dass die Montag-Sitzung nicht öffentlich sei. Dass man den Bürgern neue unangenehme Nachrichten zum Kombibau vorenthalten wolle, verneinte Lenßen.

Der Erste und Technische Beigeordnete Ralf Eccarius: „Es war ja beschlossen worden, dass die Politik noch über Kostendetails wie die Ausführungen des Daches, die Art der Heizung oder die Fassade abstimmt, wenn ein Generalunternehmer dazu Vorschläge gemacht hat.“ Da dies aber nicht der Fall sei, gebe es in der Sondersitzung am Montag nur eine Mitteilung. Übersetzt bedeutet das wohl: Ohne Angebot kann man nicht über Preise entscheiden.

Ein heiß diskutiertes Thema im Hauptausschuss war der Bericht des Betreibers Enni über das Freizeitbad. Dass Ennis Ausarbeitung zu wünschen übrig lasse, meinten fast alle Politiker. Harsche Kritik an Enni kam vor allem von den Grünen, die zusammen mit der CDU einen Antrag stellten. Es seien von Enni entgegen dem politischen Wunsch keine Versuche gemacht worden, die Belegung zu optimieren. Es gebe weder erarbeitete Alternativen noch Grundlagen für eine seriöse Entscheidung der Politik. Monate seien nutzlos verstrichen, so Heiner Schlitzer. Die Schul- und Vereinsnutzung des Bades solle zugunsten weiterer, klarer Zeiten für die Bürger optimiert werden. Dazu müsse schnellstens mit Schulen und Vereinen gesprochen werden. „Das hätte längst geschehen sollen.“ Erst wenn das alles fertig sei, seien Nutzungskonzepte sowie Gespräche über An- und Umbauten und eine Abstimmung der Politik möglich. Dirk Hohensträter von Enni wies die Kritik zurück, man habe sich sehr viel Arbeit mit der Vorlage gemacht.

Bei der Abstimmung setzten sich Grüne und CDU mit ihrer Art Fahrplan durch.