Moers. Die 53. Ausgabe des Moers Festivals läuft. Vor Ort ist der Konsum von Cannabis verboten. Das sorgt im Netz für Unmut. So äußert sich die Leitung.
Das Moers Festival 2024 läuft, das beliebte Event für Jazz und improvisierte Musik ist am Freitag offiziell gestartet. Wer über das Festivalgelände läuft, dem fallen an mehreren Stellen aufgehängte Zettel auf. Darauf zu sehen: ein durchgestrichenes Hanfblatt. Der Konsum von Cannabis ist beim Festival verboten. Ein Umstand, der im Netz für Unverständnis sorgt.
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„Please find new ways to fly!“ – auf Deutsch: „Bitte findet andere Wege, um zu fliegen“, schrieb das Festival-Team am Freitag auf dem offiziellen Instagram-Account. Mit dem Verweis auf die „Cannabisordnungswidrigkeitenverordnung“ (COwiVO) informiert es über das Verbot während der Veranstaltung. Eine Entscheidung also, die nicht die Festival-Leitung getroffen hat. Wie üblich gab es am Freitag vor Festivalbeginn eine routinemäßige Bauabnahme, unter anderem durch Feuerwehr, Ordnungsamt und Polizei, erklärt Geschäftsführerin Jeanne-Marie Varain auf Anfrage der Redaktion. „Vor Ort bekam der Leiter des Ordnungsamtes einen Anruf. Dort wurde im mitgeteilt, dass das Land NRW am Freitagmorgen beschlossen hat, dass der Konsum von Cannabis auf Großveranstaltungen verboten ist.“
Cannabis beim Moers-Festival: NRW-Regelung seit Freitag offiziell
Es läge in der Verantwortung des Veranstalters, über das Verbot zu informieren. „Das wurde uns direkt vor Beginn der Veranstaltung mitgeteilt. Der Sache sind wir dann nachgegangen“, sagt Varain. Auch das Land NRW hat am Freitag eine entsprechende Mitteilung veröffentlicht. Dort heißt es unter anderem: „Das Konsumverbot in unmittelbarer Gegenwart von Minderjährigen ist direkt im Konsumcannabisgesetz des Bundes geregelt und gilt auch auf Großveranstaltungen wie Volksfesten oder Jahrmärkten. Das Gesundheitsministerium hat einen Erlass veröffentlicht, der diese Rechtsauffassung klarstellt. Demnach hat der jeweilige Hausrechtsinhabende bzw. Veranstalterinnen und Veranstalter durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, dass es nicht zu Verstößen gegen dieses Konsumverbot kommt“.
Im Netz reagieren viele mit Unmut auf das Verbot. „Dann habt ihr etliche Besucher weniger“, schreibt ein Nutzer. Eine andere Nutzerin kommentiert: „Alkohol und Kippen, das geht... Gras ist aber böse?“. „Schade, dass das Land NRW so entschieden hat“, meint zudem eine Dame. „Sehr uncool und von vorvorgestern“.
Der Konsum in Verbotszonen kann laut Mitteilung des Landes mit 50 bis 500 Euro geahndet werden, der Konsum in Gegenwart von Minderjährigen mit 300 bis 1000 Euro. „Wir haben uns das nicht ausgedacht“, betont Festival-Geschäftsführerin Varain.