Moers. Das 53. Moers Festival läuft. Bis Pfingstmontag locken Musik, Performances und Diskussionen in die Grafenstadt. So war die Stimmung zum Auftakt.

Mehr als 100 Konzerte auf mehreren Bühnen, improvisierte Musik und Jazz von Musikerinnen und Musikern aus zahlreichen Ländern, rund 60 Stände, die den musikalischen Teil abrunden, Kunstausstellungen, Performances und politische Diskussionen: Am Freitag ist die 53. Ausgabe des beliebten Moers Festivals gestartet. Bis Pfingstmontag lockt es wieder Besucherinnen und Besucher aus Moers und weit darüber hinaus.

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Bis kurz vom Start hat das Team rund um das Festival geackert, zum Auftakt war (fast) alles fertig. „Fast alles, was wir erreichen wollten, haben wir geschafft“, sagte der Künstlerische Leiter der Großveranstaltung, Tim Isfort, bei einem Pre-Opening in der Enni-Eventhalle. Vor Ort: Geladene Festival-Unterstützer, Lokalpolitiker und die Presse. „Ein Visum wurde nicht erteilt, ein Flug zudem verpasst“, erklärte Isfort den Anwesenden. Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was das Festival alles über das Pfingstwochenende zu bieten hat. In diesem Jahr läuft das Festival unter dem Motto „Jazzfestival für Musik, Besinnung, Politik, Superheldinnen und: Zusammensein!“, ein größerer Fokus liegt auf den Ländern Namibia und Japan.

Moers Festival hat „eine besondere Strahlkraft“

Die stellvertretende Bürgermeisterin Claudia van Dyck, die Grüße vom verhinderten Bürgermeister Christoph Fleischhauer ausrichtete, betonte den Stellenwert der Kultur in der Grafenstadt. „Kultur ist bei uns eine Säule“, sagte sie. „Das Moers Festival hat dabei eine besonders große Strahlkraft.“ Spontaneität, Unvorhersehbarkeit, Kreativität – es seien viele Dinge, die das Festival über die vielen Jahre hinweg prägten. Zur Einstimmung auf die kommenden Tage im Zeichen der Musik rollte ein Bühnenmobil durch die Halle. Darauf: Die russische Pianistin Karina Koshevnikova, die den Anwesenden in nur wenigen Minuten ein Mini-Konzert präsentierte. Beeindruckend!

Die russische Pianaistin Karina Koshevnikova spielte zum Auftakt beim 53. Moers Festival in der Enni-Eventhalle.
Die russische Pianaistin Karina Koshevnikova spielte zum Auftakt beim 53. Moers Festival in der Enni-Eventhalle. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Angetan von der Stimmung sind auch die ersten Besucherinnen und Besucher, die sich am Freitagnachmittag zwischen Eventhalle und Freizeitpark bewegten. Zwar ist aus den Reihen der Festivalgänger zu entnehmen, dass es in diesem Jahr vergleichsweise leer sei. Dies tat der Stimmung aber keinen Abbruch. „Vielleicht liegt es am Wetter“, sagt Teresa, die mit ihrem Hund an den Ständen neben dem Rodelberg vorbeiläuft. Über das Pfingstwochenende hat der Deutsche Wetterdienst Regen und Gewitter für Nordrhein-Westfalen angekündigt. „Ich bin hier jedes Jahr, das ist so ein Familiending“, betont Teresa. Normalerweise kommt sie mit ihrer Familie an mehreren Tagen hierher, die Wetterankündigung durchkreuzte die Tradition. „Jetzt schaue ich mir das nur heute Abend an.“

Gruppe trifft sich seit mehr als 30 Jahren beim Moers Festival

Anders bei Claudius Nöh und Johanna Gaiser, die das Festival ebenfalls schon mehrfach besucht haben. „An Pfingsten ist das ein fester Termin für uns“, sagt Gaiser. Warum sie immer wieder kommen? „Für mich ist es die Musik und die sehr sympathischen Leute, die dahinter stecken“, betont Nöh, der in diesem Jahr auch beim Abbau helfen wird. Gaiser ergänzt: „Die vielen Musikerinnen und Musiker aus unterschiedlichen Ländern und die kleinen Konzerte an besonderen Orten – die Mischung passt einfach.“ Von einem jährlichen „Highlight“ spricht auch Udo Derda aus Duisburg. „Ich bin schon häufiger hier gewesen, wir haben Tickets für alle vier Tage“, berichtet er. „Besonders auf das Stück eines namibischen Komponisten freue ich mich sehr.“

Tim Isfort, Künstlerischer Leiter beim Moers Fetsival, begrüßte zum Auftakt die Gäste.
Tim Isfort, Künstlerischer Leiter beim Moers Fetsival, begrüßte zum Auftakt die Gäste. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Eine richtige Tradition ist es auch für Petra und Doris, die seit mehr als 30 Jahren mit einer größeren Gruppe beim Moers Festival zusammenkommen. „Wir sind bestimmt knapp 30 Leute“, sagt Petra. Unter anderem kommen sie von der Ost- und Nordsee, dem Bodensee und den Niederlanden. „Wir zelten hier und reisen dann am Dienstag wieder ab.“ Es sei nicht nur die Musik, die die Truppe Jahr für Jahr wieder zusammenkommen lässt. Auch die besondere Atmosphäre und das Zusammensein seien wesentliche Faktoren. Das angekündigte Wetter bereitet ihnen keine Sorgen, als langjährige Festivalgänger sei man schlechtes Wetter gewöhnt. „Das ist für uns kein Problem“, sagt Doris und lacht. „Wir sind für alles gewappnet.“

Weitere Infos zum Moers Festival

Das 53. Moers Festival läuft noch bis Montag, 20. Mai. Tickets gibt es auch an der Tageskasse. Ein Einzelticket kostet für Freitag und Montag 52 Euro, für Samstag und Sonntag 79 Euro.

Das Programm liegt vor Ort aus und ist online auf www.moers-festival.de einsehbar. Auch in der kostenlosen App „moers festival“ berücksichtigt das Programm. Aktuelle Änderungen werden hier zudem eingespielt.