Moers. Auch Besucher ohne Ticket für das Moers Festival können im Park viele kostenlose Aktivitäten erleben. Diese außergewöhnlichen Stände sind dabei.
- Der Markt auf dem Moers Festival kann ohne Eintritt besucht werden.
- Rund 60 Stände auf dem Festivalgelände bieten außergewöhnliches Street Food und Kunsthandwerk an.
- Besonders für Familien mit Kindern hält das kostenlose Ausflugsziel viele Aktivitäten bereit.
Das Moers Festival steht in den Startlöchern. Am Freitagnachmittag um 15.50 Uhr wird die 53. Ausgabe des beliebten „Jazzfestivals“ im und um den Moerser Freizeitpark offiziell eröffnet. Für den Künstlerischen Leiter der Großveranstaltung, Tim Isfort, und sein Team gab es in den letzten Tagen vor dem Start noch viel zu tun: Aufbau der Zelte, Feinschliff an der Bühnentechnik, Zittern um die Ausstellung von Visa für Künstlerinnen aus dem Ausland – bis zur Eröffnung soll alles perfekt sein für die Besucherinnen und Besucher, die für das Festival aus der gesamten Region anreisen.
Über die vier Festivaltage am Pfingstwochenende erwartet Tim Isfort insgesamt 20.000 bis 30.000 Menschen auf dem Gelände, welches sich vom Parkplatz am Solimare bis zum Schulhof des Gymnasiums in den Filder Benden erstreckt. In dem „längsten Festivaldorf der Welt“, wie Isfort es augenzwinkernd nennt, werde ein so vielseitiges Programm geboten, das für jede Besucherin und jeden Besucher etwas dabei sein dürfte. Neben den mehr als 100 genreübergreifenden Konzerten auf den drei Hauptbühnen in der Enni Eventhalle, am Rodelberg und auf dem Schulhof gibt es zahlreiche Aktivitäten, die Familien kostenlos und ohne Moers-Festival-Ticket mit einem Spaziergang durch den Park verbinden können.
Moers Festival: Etwa 60 Stände bieten Street Food und Kunsthandwerk an Pfingsten
Dazu zählt natürlich wieder der beliebte Markt mit seinem außergewöhnlichen Repertoire an Street Food und Kunsthandwerk aus fernen Ländern. Rund 60 Stände können die Besucherinnen und Besucher in diesem Jahr über das gesamte Gelände verteilt erkunden. Das kulinarische Angebot beginnt laut Tim Isfort bereits an der Enni Eventhalle. Weil die Baustelle auf dem Parkplatz nicht rechtzeitig fertig geworden ist, wird dieser als Logistikfläche genutzt. Die Stände werden daher in diesem Jahr entlang des sogenannten „Sonnenwegs“ – das ist der Weg von der Eventhalle bis zur Fußgängerbrücke vor dem Rodelberg – aufgebaut.
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Auf dieser Strecke können sich Festival-Fans mit zahlreichen Köstlichkeiten stärken: Passend zum Japan-Schwerpunkt des Festivals gibt es natürlich asiatische Street-Food-Gerichte wie Veggie Yaki Udon-Nudeln und Mochi. Auch afrikanische Cocktails und Spezialitäten, vegane und vegetarische Burger, syrisches Soulfood, Knödel aus Österreich, Freiburger Lange Rote Grillwürste, Pasta, Orientalisches, Cocktails aus Zuckerrohr oder mexikanische Spezialitäten gehören zu den vielen gastronomischen Highlights, die das Moers Festival in diesem Jahr anwerben konnte. „Unser Angebot hebt sich deutlich von anderen Street-Food-Festivals ab. Es ist ein Markt der Möglichkeiten und der Entdeckung“, sagt Tim Isfort. Auf demselben Weg befindet sich übrigens ebenfalls eine dreieckige Wiese mit tanzbarer Musik von Live-DJs. „Diese Wiese hat sich im letzten Jahr als Geheimtipp für die Mittzwanziger herauskristallisiert“, verrät der Festival-Leiter.
Moers Festival 2024: Viele kostenlose Highlights für Familien mit Kindern
Am Rodelberg angekommen, sollen ein Crêpes-Stand sowie ein Händler mit Knoblauchbrot mit Schafskäse die kulinarischen Grundbedürfnisse der Festivalbesucher abdecken. In diesem Bereich liegt der Fokus vielmehr auf dem sogenannten Non-Food-Sortiment, „Es sind viele tolle Waren aus aller Welt dabei. Hier gibt es viel mehr als Batik, Ramsch und die nächste Djembe-Trommel“, betont Isfort. Besucherinnen und Besucher können demnach Kunsthandwerk, Kleidung und Souvenirs aus Kenia, Namibia, Indien, Bhutan, Nepal, Indonesien und Deutschland kaufen.
Nur wenige Meter entfernt, auf der Wiese gegenüber dem Alpaka-Gehege im Streichelzoo, hat das Moers-Festival-Team eine weitere kostenlose Anlaufstelle für Familien organisiert. Unterstützt durch die Volksbank Niederrhein wird dort die Kreativwiese „Wo die wilden Kinder wohnen“ eingerichtet. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler aus dem Line-up geben dort im Rahmen von musikalischen Workshops auf der Kinderbühne Einblicke in ihr Können. Auch Taschenrecycling, Malen, Basteln und Co. stehen auf dem bunten Nachwuchsprogramm. „Das ist für mich genauso wichtig wie das Hauptprogramm. Die Kinder ziehen ihre Eltern ran und stecken sie mit ihrer Begeisterung an, das finde ich total super“, lobt der Künstlerische Leiter.
Moers-Festival-Chef hofft auf viele Tagesticket-Verkäufe trotz regnerischer Wetterprognose über Pfingsten
Ihren Rundgang über das Festivalgelände können alle Moerserinnen und Nicht-Moerser dann auf dem Schulhof des Gymnasiums abschließen. Dort wartet neben der wohl experimentellsten der drei Hauptbühnen und diversen Essens- und Getränkeständen auch eine bedrückende Ausstellung. Isfort: „Im Foyer zur Aula gibt es eine Ausstellung zur Musik in Namibia der 50er und 60er-Jahre. Diese ist nach der deutschen Kolonialzeit und den Völkermorden an den Herero und Nama auch durch das südafrikanische Regime unterdrückt worden.“ Die westafrikanische Nation ist neben Japan zweites Schwerpunkt-Land des Moers Festivals im Jahr 2024. „Wenn man einmal im Kreis gegangen ist, hat man eine Menge erlebt und gesehen. Ich bin sehr froh, dass fast alles geklappt hat, was wir uns vorgenommen haben.“
Organisatorisch steht einem gelungenen Festival (fast) nichts mehr im Wege, jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Die Zahl der Ticketkäufer, welche einen Festivalpass von Freitag bis Montag erwerben, sei auch nach der Pandemie wieder auf einem stabilen Niveau angekommen. Was Isfort und Co. Sorgen bereitet, ist der Verkauf von Tageskarten. Dieser sei erfahrungsgemäß stark von den Witterungsbedingungen abhängig. „Drei Dinge braucht der Festivalfan: Regen-/Sonnenschirm, Sitzkissen und Wasser“, rät Tim Isfort und wirbt trotz einiger angekündigter Schauer am Pfingswochenende für einen Besuch. „Regen gehört zum Moers Festival, das sind wir gewohnt. Wer nicht hingeht, der verpasst etwas. Denn keine Stadt in Deutschland hat so ein Festival wie Moers.“