Moers. Nach der Frühgeburt hat die Familie des kleinen Jona Höhen und Tiefen durchlebt. Wie das Moerser Bethanien Krankenhaus die Eltern unterstützt.
Die Geburt des kleinen Jona war für seine Eltern Leonie und Constantin (alle Namen geändert) eine nervenaufreibende Zeit. Bei Mutter Leonie wurde bei einer Routineuntersuchung eine Schwangerschaftsvergiftung festgestellt. Nach der stationären Aufnahme im Krankenhaus Bethanien Moers gelang es den Ärztinnen und Ärzten laut einer Mitteilung der Klinik, dass Jona noch für sechs Tage im Mutterleib verbleiben konnte. „Mit jedem Tag mehr, den das Kind im Mutterleib gewinnt, steigen die Chancen auf eine Entwicklung wie bei reifen Kindern. Jeder Tag im Bauch ist gut für das Kind und seine Entwicklung“, betont Dr. Gündüz Selcan, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder- & Jugendmedizin.
In der 28. Schwangerschaftswoche, rund zwölf Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin, kam Jona dann als Frühchen auf die Welt. Sowohl auf die Geburt als auch auf die Zeit danach wurden Leonie und Constantin durch das Team des Perinatalzentrums am Bethanien vorbereitet. „Wir wussten zu jeder Zeit, was passiert und was die nächsten Schritte sind. Kurz vor der Entlassung von Jona konnte ich als Mutter selbst zwei Tage auf der Station einziehen, um die Betreuung für die Zeit zuhause vom Fachpersonal zu erlernen“, so Leonie.
Nach 109 Tagen im Moerser Krankenhaus durfte Frühchen Jona nach Hause
Nach der Geburt besuchte die Mutter ihren Sohn mehrmals täglich. Ihr Mann kam jeden Tag nach der Arbeit, um Zeit mit Jona zu verbringen. „Wir durften alles Pflegerische mitmachen und hatten so eine gute Vorbereitung auf zuhause. Es gab nicht einen Moment der großen Unsicherheit. Es war quasi ein begleitetes Elternwerden und -sein“, erklärt Leonie. „Neben dem Waschen oder Füttern habe ich Jona Geschichten vorgelesen und vorgesungen. Noch heute fängt er aus vollem Herzen an zu lachen, wenn er hört, dass ich beginne zu singen“, erzählt die Mutter mit einem Lächeln.
Nach insgesamt 109 Tagen durfte Jona dann endlich nach Hause – und auch hier war die kleine Familie nicht auf sich alleingestellt. Nach der Entlassung wurde sie an den Verein „Bunter Kreis Duisburg e. V.“ weitergeleitet. Dieser unterstützt seit 2002 unter anderem früh geborene Kinder und ihre Familien auf ihrem Weg vom Krankenhaus in ein gut organisiertes Leben zuhause.
Bethanien Krankenhaus aus Moers für Perinatalzentrum ausgezeichnet
Heute, kurz vor seinem ersten Geburtstag geht es Jona abgesehen von kleineren Baustellen gut. Er ist gesund, fit und munter. Eins ist seiner Mutter noch besonders wichtig zu betonen: „Sowohl das Team der Frühgeborenen-Intensivstation als auch das Team der Geburtsstation war sehr engagiert. Wir wurden ganz wunderbar betreut und ganz herzlich begleitet. Außerhalb des Krankenhausumfelds muss ich sagen, dass in Sachen Frühgeborene einerseits sehr viel Anteilnahme durch andere herrscht. Aber es gibt auch jede Menge Vorurteile und Unwissenheit. Hier ist auf jeden Fall Aufklärungsarbeit gefragt.“
Wie die Klinik mitteilt, sei das Krankenhaus Bethanien mit der höchsten Versorgungsstufe ausgewiesen worden. Eine Besonderheit seien die räumlichen und organisatorischen Voraussetzungen für die Betreuung von Mutter und Frühgeborenen. „Wir sind das einzige Perinatalzentrum Level 1 in der Region, das dieses Angebot bietet und das mit allen kritischen Situationen vor, während und nach der Schwangerschaft umgehen kann. Die kurzen Wege ermöglichen uns eine optimale Versorgung“, sagt Dr. Michael Wallot, Chefarzt der Klinik für Kinder- & Jugendmedizin.