Kamp-Lintfort/Am Niederrhein. In Moers und Umgebung ist die große Weihnachtswunschbaum-Aktion von Klartext für bedürftige Kinder gestartet. Wie und wo man helfen kann.
Der Tannenbaum steht da, festlich erleuchtet, im Geschäft Sportpalast an der Ringstraße 128 am Donnerstagmorgen. Aber etwas Wichtiges fehlt: Die rund 200 Wunschkarten der Kinder, die zu Weihnachten beschenkt werden sollen. Es ist der Startschuss zur 17. Wunschbaumaktion des Vereins Klartext für Kinder in den wir4-Städten. Der Verein kümmert sich um sozial benachteiligte Kinder und Familien. Sportpalast-Chefin Andrea Willicks und ihr Team im Laden sind von Anfang an dabei.
Da rücken die Kleinen der Kita St. Josef an, guter Dinge und unternehmungslustig, um sich ans Werk zu machen. Sprich, sie hängen alle 200 Karten mit den Wünschen der bedürftigen Kinder an den Baum. „Ich will aber ganz oben!“, ruft Lukas (6). – „Ich auch!“ – „Und ich auch!“ Die vielen Wunschkarten hängen in Windeseile an ihren Plätzen.
Die Weihnachtswunschbaumaktion ist so gestartet
Es ist früh, da fehlen noch Kunden, um Karten zu pflücken. Aber dafür ist die stellvertretende Bürgermeisterin, Barbara Drese, zur Eröffnung der Aktion in den Sportpalast gekommen. Sie gehört zu den zuverlässigen Pflückern und hat auch gleich nach ihrer Begrüßungsrede zwei Karten vom Baum geholt. „Ein Junge und ein Mädchen“, sagt sie. Knete, Seifenblasen und Wasserperlen möchte der Junge, das dreijährige Mädchen wünscht sich eine Barbie-Puppe. Die Wünsche sind zumeist bescheiden: Ein anderer Junge möchte Dusch-Gel und ein Geschenk-Set aus dem Drogeriemarkt.
Zu den Regeln gehört, dass der Preis des Wunsches 25 Euro nicht übersteigt. Teddys, Puppen, Lego und Duplo, Tierbücher und Autos gehörten zu den meist gewünschten Dingen, weiß Andrea Willicks. Klartext-für-Kinder-Geschäftsführer Michael Paßon ergänzt: „Es gibt so viele Krisen und viel Not. Der Bedarf an Unterstützung wird immer größer.“ Doch auch die Hilfsbereitschaft sei groß. „Wir können nicht alle Läden, Apotheken, Optiker usw. berücksichtigen, die einen Baum aufstellen wollen. Das alles muss ja logistisch bewältigt werden.“ Wichtig sei grundsätzlich, dass jeder Wunsch erfüllt werde. Zur Not springe der Verein ein.
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Inzwischen laufe die Wunschbaum-Aktion in den wir4-Städten an insgesamt 18 Standorten, berichtet Paßon. 2100 Kinder würden diesmal beschenkt. „Hier in Lintfort wickelt die Stadt die Aktion ab.“ Damit gemeint ist vor allem das Jugendamt, dessen Mitarbeiterinnen sich jedes Jahr wieder für das Projekt stark machen. „Und dies alles neben ihrer regulären Arbeit“, unterstreicht Passon und ist dankbar. Fast alle Familien, deren Kinder an dem Projekt teilnähmen, seien dem Jugendamt gut bekannt, berichtet Mitarbeiterin Heike Adolph, die mit Kollegin Jasmin Brambosch zusammenarbeitet.
Seit wann gibt es Klartext für Kinder?
Paßon, der den Verein Klartext für Kinder nach der ersten NRZ-Wunschbaumaktion 2008 ins Leben gerufen hat, weiß: Inzwischen habe man für über 3 Millionen Euro in der Region Hilfe geleistet, unterstütze beispielsweise Kindertafeln, unterhalte einen Tafelbus und leiste vor allem Hilfe für Familien in den vier Städten. Zur Situation: „Derzeit gibt es bei uns Dutzende Anfragen von Familien, denen es am Nötigsten fehlt.“
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Am 14. Dezember ist in der Stadthalle so einiges gefällig: „Dann holen die Familien die Geschenke ab. Zuvor verpacken wir aber alle Gaben mit Hilfe der Schüler der Unesco-Gesamtschule“, berichtet Jasmin Brambosch. Schon jetzt freue sie sich darauf, trotz der vielen Arbeit: „Dann hören wir den ganzen Tag Weihnachtslieder und tragen lustigen Kopfschmuck!“
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Wer mitmachen will und ein Kind beschenken möchte, kann sich an einem der Baum-Standorte eine Wunschkarte holen und das Geschenk bis zum 2. Dezember dort unverpackt wieder abgeben. Alle Infos auch zu den Standorten in Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg unter www.klartext-fuer-kinder.de.