Am Niederrhein. Am Donnerstag startet die große Weihnachtswunschbaumaktion von Klartext für Kinder – Aktiv gegen Kinderarmut. Was dabei in diesem Jahr neu ist.

Am Donnerstag, 16. November, startet die große 17. Weihnachtswunschbaumaktion von Klartext für Kinder – Aktiv gegen Kinderarmut. „Die Welt scheint in diesen Tagen aus den Fugen zu geraten, Krieg, Aggression, Elend weltweit und auch am Niederrhein wird das Zusammenleben der vielen Kulturen und Religionen täglich auf eine harte Probe gestellt. Vielleicht kann es keinen besseren Zeitpunkt geben, um gemeinsam etwas Gutes zu tun“, heißt es vonseiten des Vereins. „Denjenigen zu helfen, die ebenfalls leiden, nahezu unsichtbar, in der Mitte unserer Gesellschaft.“

Ab besagtem Donnerstag hängen an 18 Wunschbäumen in Moers, Rheinberg, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn insgesamt 2100 bescheidene Kinderwünsche. Einer, der Klartext schon lange begleitet, ist Neukirchen-Vluyns Bürgermeister Ralf Köpke. In der Bindestrich-Stadt sollen fast 400 Kinder profitieren, Köpke freut sich über das Engagement der Ehrenamtler, insbesondere aber über das immer wiederkehrende Zeichen des Zusammenhalts in seiner Stadt: „Was hier durch Klartext für Kinder in unserer Stadt ehrenamtlich geleistet wird, ist großartig und die leuchtenden Kinderaugen sind einfach unbezahlbar.“

Was ist neu an der Weihnachtswunschbaumaktion?

Klartext und alle Mitstreiter stehen in den Startlöchern. Die Weihnachtswunschbaumaktion bleibt ein Höhepunkt der vielfältigen Aktivitäten des Vereins. „Das wird niemals zur Routine“, erklärt Geschäftsführer Michael Paßon. „Emotional sowieso nicht, organisatorisch leider auch nicht. Jedes Jahr bietet neue Herausforderungen und wir haben sehr viel zu erklären.“

Zum Beispiel, wenn ein Verein, eine Organisation, ein Händler oder eine Firma nicht mal eben mitmachen kann. „Wir sind überwältigt von dem Interesse, der Bereitschaft und den vielen Anfragen, aber die gesamte Logistik muss auch irgendwie gestemmt werden“, sagt Paßon. „Allein, was die Jugendämter in diesen Wochen nebenbei leisten, ist ganz enorm und nötigt uns größten Respekt ab.“

Daniel Peetz vom Jugendamt Rheinberg: „Wir sind nun im dritten Jahr dabei, etwa 400 Kinder werden hier bedacht. Wir unterstützen in Rheinberg Jahr für Jahr immer mehr Kinder mit dieser tollen Aktion. Wir würden uns freuen, wenn der Bedarf weniger wird, der Trend geht leider in eine andere Richtung.“

Was ist neu? Zwei neue Standorte, zum Beispiel. Das Gartencenter Schlößer in Schwafheim und auch der Eurotec Looop, wo Klartext seit fast einem Jahr sein Büro hat. Susanne Kunath vom Eurotec unterstützt den Verein das ganze Jahr über, auf die Wunschbaumaktion ist sie sehr gespannt: „Wir haben in unserem Bürogebäude eine tolle Community von Unternehmen und Selbstständigen, die einander unterstützen. Da ist es eine Selbstverständlichkeit und eine Ehre, bei der Wunschbaumaktion aktiv mitzumachen.“

„Der Weihnachtswunschbaum von Klartext bleibt am Ende eine riesige Gemeinschaftsaktion über vier Städte. Eine, die zum Beispiel ohne die treuen Sponsoren Enni, Sport Palast und NRZ/WAZ kaum möglich wäre“, teilt der Verein mit. Oder ohne die Inhaber der Standorte, die eine flächendeckende Versorgung überhaupt erst möglich machten. Kreditinstitute wie Sparkasse oder Volksbank, der inhabergeführte Einzelhandel, die Dienstleister.

Kein Kind soll leer ausgehen

Justine Dedters vom gleichnamigen Coiffeur im Rheinkamper Ring beschreibt den besonderen Zauber so: „Er beginnt schon, wenn die Kinder aus umliegenden Kindergärten zum Schmücken kommen. Die Aufregung steigt, wenn wir die ersten Kärtchen lesen, und kommt zum Höhepunkt, wenn wir merken, dass alle Kärtchen abgeholt werden und sogar die Spendendose noch gefüllt wird. Es ist jedes Jahr aufs Neue ein unbeschreibliches Gefühl und wir möchten dieses Gefühl nicht mehr missen. Auch das jährliche Aufeinandertreffen der Menschen, die sich Wunschkarten vom Baum holen, ist immer wieder ein Highlight.“

Keiner der 2100 Knirpse soll und wird leer ausgehen. Das Procedere ist mittlerweile gelernt: Standort aufsuchen, Zettel vom Baum nehmen, das Geschenk samt Wunschzettel unverpackt bis allerspätestens 2. Dezember wieder unter den Baum legen.

Die Standorte:

Moers: Kios West in der City, Kinder- und Jugendbüro im Rathaus, Coiffeur Dedters im Rheinkamper Ring, Markt-Apotheke in Repelen, Sparkasse Filiale Asberg, NRZ/WAZ-Medienhaus, Enni Kundenzentrum Steinstraße, Ristorante Da Mimmo und Gartencenter Schlößer in Schwafheim, „Ihr Brillenmacher“ in Kapellen, Eurotec Loop in Utfort

Kamp-Lintfort: SportPalast op de Hipt

Neukirchen-Vluyn: Sparkasse Neukirchen, Sparkasse Vluyn, Volksbank Neukirchen.

Rheinberg: Sparkasse an der Bahnhofstraße, Bartje/Budberger Blümchen, Gaststätte PuntoBE