Moers/Duisburg. Die A40-Sperrung hat viele Pendler beunruhigt. Doch wie chaotisch war es tatsächlich? So war die Lage in Regionalzügen und auf den Straßen.
Montagmorgen: Die Vollsperrung der A40 zwischen Moers und dem Kreuz Duisburg steht vor ihrer ersten echten Belastungsprobe: Eine Herausforderung für unzählige Pendelnde zwischen Moers und Duisburg. Anstatt mit dem Auto oder dem Schnellbus über die Rheinbrücke Neuenkamp zum Arbeitsplatz zu gelangen, werden Homeoffice, Ausweichrouten und der Umstieg auf den ÖPNV empfohlen. Wie ist es bisher gelaufen?
Der Duisburger Hauptbahnhof ist gegen 7.15 Uhr gut frequentiert. Voller als an anderen Werktagen scheint er jedoch nicht zu sein. Um 7.30 Uhr trifft die RB31 aus Xanten an Gleis 8 mit einer Viertelstunde Verspätung in der Ruhrgebietsstadt ein. Viele Fahrgäste, darunter auch Moerser, strömen aus der Bahn. Ein Mann auf dem Weg zur Arbeit berichtet im Vorbeigehen, er nehme sonst den Schnellbus SB30 aus Moers. „Das war mir heute zu unsicher“, gibt er an. „Von der NIAG gab es keinerlei Infos.“ Diese hatte allerdings im Vorfeld informiert.
„Alles wie gewöhnlich“: Regionalzüge aus Moers nach Duisburg fahren ohne Beeinträchtigungen durch die A40-Sperrung
Gegen 8 Uhr erreicht eine weitere Regionalbahn mit Zwischenhalt in Moers den Duisburger Hauptbahnhof. Sie sollte bereits eine Viertelstunde zuvor eintreffen. Wieder steigen viele Schüler und Berufstätige aus. Eine junge Pendlerin, die immer die Bahn nehme, beschreibt die Situation auf der Strecke zwischen Moers und Duisburg als unauffällig: „Alles wie gewöhnlich; es war nicht voller als sonst“. Verspätungen rechne sie auf ihrem Weg immer mit ein, das sei nichts Besonderes, sagt sie.
Egal, wen man fragt, die meisten Personen, die an diesem Morgen am Duisburger Bahnhof unterwegs sind, geben an, die Regionalbahn unabhängig von der A40-Sperrung zu nutzen. In die umgekehrte Richtung zeichnet sich ein ähnliches Bild. Alexander Maas arbeitet bei einer Spedition in Duisburg-Rheinhausen. Der Düsseldorfer nutzt für einen Teil seines täglichen Arbeitswegs die RB31.
- So war die Lage am Montagmorgen auf den Straßen in und um Duisburg
Ob es heute chaotischer zugehe als an anderen Tagen? „Mehr als an normalen Tagen geht ja eigentlich gar nicht“, so Maas. Seines Erachtens nach sei es seit dem Inkrafttreten des Deutschlandtickets komplizierter für Pendelnde in NRW geworden. Er ist mit einem Coffee-To-Go auf mögliche Wartezeiten und Verspätungen vorbereitet.
Autobahnen zwischen Moers und Duisburg im Frühverkehr trotz A40-Sperrung frei
Der diensthabende Mitarbeiter der Rhein Ruhr Bahn am Montagmorgen, bestätigt die Eindrücke. „Vielleicht war etwas mehr los auf meiner ersten Tour“, schätzt er. Ansonsten sei das Fahrgastaufkommen an diesem Morgen normal gewesen, so der Bahnmitarbeiter.
Die Auswirkungen der Sperrung machen sich auf den Linien der Regionalzüge trotz hoher Pendlerquoten kaum bemerkbar. Für 2021 zählte der Pendleratlas Deutschland knapp 7.200 Pendelnde aus Duisburg nach Moers. Umgekehrt pendelten rund 8.800 Moerser für ihren Job nach Duisburg.
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Auch auf den Autobahnen im Moerser Stadtgebiet kam es bis 9.30 Uhr, abgesehen von einem 5-minütigen Stau auf der A59 zwischen Duisburg-Nord und Meiderich und einem Stau von einem Kilometer auf der A40 Richtung Venlo zwischen Kreuz Kaiserberg und Kreuz Duisburg, zu keinerlei besonderen Vorkommnissen. „Das Wochenende war entspannt; der Frühverkehr heute auch“, gibt die Autobahnpolizei Düsseldorf an.