Kamp-Lintfort. Die Galerie Schürmann konnte den namhaften Künstler für eine fünfwöchige Ausstellung gewinnen. Was seine Werke so besonders macht.

Mit Günter Thorn gelang es Andreas Verfürth, einen namhaften zeitgenössischen Künstler für eine Ausstellung in seiner Galerie an der Moerser Straße 252 zu gewinnen. Der Bildhauer kommt mit einer Auswahl seiner Arbeiten nach Lintfort; Glas, Gips oder Leinwand, Tusche und Aquarell, abstrakt und figürlich. „Thorn“, so der Name der Ausstellung. Arbeiten mit Glas, die er sehr schätze, begleiteten ihn schon lange, sagt der Künstler. Von 1977 bis 1982 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf. Später lehrte Thorn dort auch einige Jahre. „Als Kontrast zur Bildhauerei beschäftige ich mich auch gern mit Tusche- und Aquarellzeichnungen“, schildert er.

Arbeiten mit Glas, die er sehr schätze, begleiteten ihn schon lange, sagt der Künstler.
Arbeiten mit Glas, die er sehr schätze, begleiteten ihn schon lange, sagt der Künstler. © FUNKE Foto Services | Rüdiger Bechhaus

So stehen lebensgroße Glasobjekte wie „Die kleine Braut“ oder „Uta“ in ihrer schlichten Form frei im Raum; durchsichtig und fast verletzlich. „Aber doch von großer Präsenz“, merkt Verfürth an. Der Galerist erhielt über einen Kollegen Kontakt zu Günter Thorn. „Ich freue mich, dass wir das Projekt jetzt auf die Beine gestellt haben“, sagt Verfürth. Der Künstler spielt gern auch mit dem Material hinter der Glasscheibe. Diese gibt den Blick frei, und so kommen wunderbare Dinge wie „der schwarzen Regenbogen“ zum Vorschein. Der dunkle, gerissene Karton ist dabei eine der Techniken. Der „schwarze Regenbogen“ sei auch eine Hommage an den Künstler und Avantgardisten Otto Piene. Dessen Chefassistent sei er, Thorn, bis zu dessen Tod gewesen. Und bis heute habe er mit dem Nachlass beispielsweise im Rahmen von Ausstellungen zu tun.

Galerie Schürmann in Kamp-Lintfort: Faszinierenden Zeichnungen mit roter Tusche

Ins Auge fallen schon im Schaufenster der Galerie Schürmann die faszinierenden Zeichnungen mit roter Tusche, die teils an altchinesische Kunst erinnern. Sie stellten eine Art Raum dar, wie Thorn erläutert: „Die kleinen Menschen darin verdeutlichen die Größenverhältnisse.“ Die winzigen Figuren sitzen, liegen oder stehen. Das Thema scheint unerschöpflich und taucht in vielen seiner Arbeiten wieder auf. Dies auch bei den gezeigten Glas-Miniaturen, die er als Modelle großer Objekte anfertigte. Winzige Menschen verdeutlichen die eigentlichen Ausmaße der Glaskunst.

Günter Thorn: „Experimentieren ist nie verkehrt. Es hat mich nie gereizt, immer nur einer einzigen Idee nachzuhängen.“
Günter Thorn: „Experimentieren ist nie verkehrt. Es hat mich nie gereizt, immer nur einer einzigen Idee nachzuhängen.“ © FUNKE Foto Services | Rüdiger Bechhaus

Günter Thorn: „Experimentieren ist nie verkehrt. Es hat mich nie gereizt, immer nur einer einzigen Idee nachzuhängen.“ So zeigt er denn auch zwei neuere Werke: 1,50 mal 1,50 Meter groß, auf Kreide-Gips-Grund, bei deren Entstehung er sich vor allem seiner Lieblingsfarbe Ocker widmete.

Über den Künstler Günter Thorn

  • Günter Thorn (69) ist gebürtiger Kölner und lebt mit seiner Lebensgefährtin in Duisburg.
  • Er war Meisterschüler bei Professorin und Akademie-Rektorin Irmin Kamp.
  • Ausstellungen mit seinen Arbeiten gab es unter anderem bereits im Lehmbruck-Museum Duisburg, in der Kunsthalle Düsseldorf, der Kunsthalle Viersen, im Museum Kunstpalast Düsseldorf oder im Glasmuseum Hentrich Düsseldorf. Teils kauften Museen auch Thorns Arbeiten für ihren Fundus.
  • Die Ausstellung ist von Freitag, 15. September, bis Samstag, 28. Oktober, in der Galerie Schürmann zu sehen.