Kamp-Lintfort. Eine Künstlerin – “acht Meter 20“ Platz: Die Galerie Schürmann zeigt Kunst von Ilka Habrich. Sie widmet älteren Bildern einen besonderen Blick.
Wie gut kann man eine Künstlerin und ihr Werk auf „8 Meter 20“ kennenlernen? Überraschend gut – das zeigt das nach der Länge einer Galeriewand benannte gleichnamige Ausstellungsformat der Galerie Schürmann derzeit mit den Arbeiten von Ilka Habrich. Mit abstrakten Landschaftsbildern in Öl auf Leinwand, Monodrucken auf Papier und Metallarbeiten können Galeriebesucher mit der Künstlerin aus Würselen auf Spurensuche gehen.
Ilka Habrich, Jahrgang 1972, ist in Krefeld geboren und studierte Malerei und Bildhauerei an der Kunstakademie Münster. 2008 stellte sie erstmals in der Kamp-Lintforter Galerie aus. Jetzt ist sie zurück, im Gepäck abstrahierte bis utopische Landschaftsbilder und ein ganz besonderer Rückblick auf vergangene Werke.
Mit konkreter Landschaftsmalerei kann Ilka Habrich in ihrem eigenen künstlerischen Schaffen nicht viel anfangen. Vieles kommt einem dennoch vertraut daher, mit solchen Seherfahrungen spielt die 50-Jährige bei ihren oft unscharf und abstrakt gehaltenen Landschaften gerne und bewusst. Dabei geht es ihr auch um die Beobachtung von menschlichen Spuren in der Landschaft. Da stürmt es, Unwetter ziehen auf, der Frost krallt sich fest. Friedlich sind ihre Ölgemälde selten: „Man könnte drin spazieren gehen, aber manchmal schmerzt es“, sagt Habrich, der auch der politische Aspekt ihrer künstlerischen Arbeit wichtig ist.
„Es geht um Farbe“
Als Künstlerin gehe es ihr aber „letztendlich um Farbe“: „Ich entwickele ein Bild grundsätzlich aus der Farbe“, so Habrich. Dünne, lasierende Schichten und daraus resultierend ein langer Malprozess kennzeichnen ihre Ölmalerei.
Bei ihren Arbeiten auf Papier zoomt Habrich ganz nah ran – und widmet dabei ihren älteren Werken einen besondern Blick: „Das sind häufig Details, die in anderen Bildern auftauchen, die für mich aber malerisch ein ganzes Bild wert sind“, erklärt die Künstlerin ihre Werkreihe, die Auszüge, Augenblicke oder Collagen aus älteren Bildern oder auch Arbeitsprozessen sein können. Realisiert sind ihre „Extracts on paper“ als Monotypien auf Gelatineplatten.
Die Ausstellung ist bis zum 27. Mai in der Galerie Schürmann, Moerser Straße 252, zu sehen. Am Samstag, 29. April, ist Ilka Habrich von 14 bis 18 Uhr in der Galerie, um mit Kunstinteressierten ins Gespräch zu kommen. Weitere Infos: www.galerie-schuermann.de