Kamp-Lintfort. Die Galerie Schürmann feiert 30. Geburtstag: Andreas Verfürth erzählt von ganz besonderen Geschenken und seinen Plänen für die Zukunft.
Die Geburtstagsgeschenke hat Andreas Verfürth schon alle ausgepackt und gehängt: 135 Bilder und Skulpturen haben zehn seiner Künstlerinnen und Künstler eigens für die Ausstellung zum 30. Geburtstag der Galerie Schürmann gearbeitet. Dass das in seiner Branche keine Selbstverständlichkeit ist, weiß Verfürth nur zu gut. Aber es passt eben auch zu einem Galeristen, dem seine Arbeit am meisten Spaß macht, wenn er mit Künstlern eng zusammenarbeiten kann. „Es sind schöne 30 Jahre, da ist auch ganz viel Dankbarkeit“, blickt der 59-Jährige auf mehr als sein halbes (Arbeits-)Leben zurück. Am Samstag rollt der Galerist deshalb für seine Gäste den roten Teppich aus, um mit ihnen gemeinsam einen ganz besonderen Geburtstag zu feiern.
Es riecht noch nach Farbe: Entspanntes Lebensgefühl von Frank Damm, das Geheimnis des ewigen Lebens von Bettina Hachmann, die Kraft der Ruhe von Ivica Matijevic, das Streben nach Perfektion und Harmonie von Götz Sambale, das Bewahren des Wissens von André Schweers, Alltagshelden*innen von Anja Weinberg, Grenzüberschreitungen von Eberhard Ross, Lichtsymphonien von Erik Pluis, leichte Schwere von Armin Göhringerund prägnante Lebenseinsichten von Jörg Döring: Konzentriert in Serien von jeweils neun Werken mit einem zusätzlichen Referenzstück zeigen die Arbeiten in einer wunderbaren Ausstellung einen Querschnitt dessen, was Verfürth in drei Jahrzehnten Galerie Schürmann zu seiner Marke gemacht hat. Und was ihm einen festen Kundenstamm eingebracht hat, der weit über Kamp-Lintfort und den Niederrhein hinausgeht. Dass er einmal so erfolgreich mit seiner Galerie sein würde, davon habe er zwar immer geträumt, aber zu erleben, dass dieser Traum wahr wird, sei „schon etwas Besonderes“, so Verfürth.
Überraschung inklusive
Zur Geburtstagsparty haben sich acht der zehn ausgestellten Künstler*innen angesagt. Als kleines „Geschenk“ für Kunstinteressierte sind die neun als Serie gearbeiteten Werke alle zu einem Preis von 980 Euro zu erwerben, lediglich die großformatigen Arbeiten von Jörg Döring kosten jeweils 1750 Euro.
Dabei erwarten die Ausstellungsbesucher auch einige Überraschungen: Ivica Matijevic etwa präsentiert in seinem Referenzstück erstmals seine Wandobjekte geschichtet, Anja Weinberg hat eine Serie mit Tafelbildern aufgelegt, in der sie auf ihre eigene Art Alltagshelden und -heldinnen huldigt.
Wie es die nächsten Jahre weitergeht? „Vierzig ist eine schöne Zahl für eine Abschiedsparty“, sagt Andreas Verfürth und lacht. Einen Traum hat er noch: „Ich würde gerne einen großen Bildhauer in den Kamper Terrassengarten locken.“ Ist ja noch ein bisschen Zeit.