Neukirchen-Vluyn. Hofladen, Waldkindergarten, Tiny-House-Vermietung: Für den verwaisten Sportplatz in Neukirchen-Vluyn gibt es spannende Ideen. Das ist der Stand.

Am Klingerhuf könnte etwas Großes entstehen. Seit dem Zusammenschluss der Sportvereine Neukirchen und Vluyn sowie der Fertigstellung der zentralen Fußballanlage liegt der Sportplatz am Klingerhuf brach. Der Ausschuss für Digitales, Nachhaltigkeit und Wirtschaftsförderung hat über eine mögliche Nachfolgenutzung der Fläche diskutiert – und ein interessantes Konzept mit einer Bandbreite vom Waldkindergarten bis zur Tiny-House-Vermietung auf den Weg gebracht.

Für 8000 Euro soll der Verein Permakultur gemeinsam mit der Hochschule Rhein-Waal ein Konzept für das Gelände entwickeln. Darauf einigte sich der Ausschuss mit einem einstimmigen Beschluss in seiner jüngsten Sitzung am Montag, wie Bürgermeister Ralf Köpke im NRZ-Gespräch bestätigt. „Das ist der erste Schritt für ein spannendes Projekt“, sagt Köpke. Gibt der Rat am 27. September – wie zu erwarten – grünes Licht für die Bereitstellung des Geldes, können die Bürgerinnen und Bürger von Neukirchen-Vluyn diverse kreative Neuerungen am Klingerhuf erwarten.

Konzept in Neukirchen-Vluyn: Neuer Waldkindergarten und Hofladen am Klingerhuf

Das zeigt eine Projektskizze, die Permakultur dem Ausschuss vorlegte. Dabei soll das vorhandene Waldstück am Klingerhuf ausgeweitet werden. Dafür sind in dem Plan Flächen für ein Agroforst-System, einen Dauerwald sowie einen „Food Forest“ (deutsch: Nahrungswald) für den nachhaltigen Anbau von Nüssen, Früchten, Beeren, Gemüse oder Pilzen vorgesehen. Im sogenannten Permakultur-Garten könnte ein Hofladen entstehen, in dem Gäste die regional produzierten Lebensmittel kaufen können.

Auch für naturnahe Bildungsangebote soll Platz sein: Zu betonen sind hier ein möglicher Waldkindergarten, ein Natur-Spielplatz sowie ein Barfuß- und Naturlehrpfad. Das bisherige Vereinsheim soll nach der Projektskizze ebenfalls als außerschulischer Bildungsort sowie für Workshops und Vorträge genutzt werden können. Ebenso soll das Vereinsleben hier weiterhin einen Platz finden und in einem Familien-Bistro sollen die Besucherinnen und Besucher im Vereinsheim gastronomisch versorgt werden.

Neukirchen-Vluyn: Tiny Houses und Tiny Farms bald zur Miete?

Weiteres Highlight: Eine mögliche Fläche für Tiny-Houses und Tiny-Farms. Die Vermietung der beliebten Miniaturhäuser und kleinen Bauernhöfe könnte dazu beitragen, dass sich das Reallabor nach einigen Jahren auch wirtschaftlich rentiert. Gleiches gilt für die Erlöse aus Veranstaltungen und Bildungsangeboten, den Verkauf regionaler Lebensmittel im Hofladen sowie Mitgliedsbeiträge und Spenden.

Ein solches Reallabor gibt es nach Angaben von Permakultur deutschlandweit noch nicht. Für Neukirchen-Vluyn könnte der neue Klingerhuf so ein „großartiges Aushängeschild“ werden und einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten, so der Verein. Die Stadt will das Projekt im Jahr 2024 weiter konkretisieren. Dabei sollen auch die Neukirchen-Vluyner Bürgerinnen und Bürger einbezogen und Fördermittel beantragt werden.