Kamp-Lintfort. In Kamp-Lintfort könnten in einem großen Neubaugebiet künftig auch die trendigen Tiny Houses stehen. Und: Das sind die Vorgaben für Minihäuser.

Erstmals könnte in Kamp-Lintfort in einem künftigen Baugebiet eine Fläche für die beliebten Tiny Houses ausgewiesen werden. Das teilte die Stadtverwaltung auf NRZ-Anfrage mit. Aber auch an anderen Stellen sind in Kamp-Lintfort Tiny Houses möglich – unter bestimmten Voraussetzungen.

In den vergangenen Jahren hat in der Immobilienbranche kaum ein Trend so eingeschlagen wie die Tiny Houses. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet nichts anderes als „kleine Häuser“. Genau das ist auch gemeint: Die Minihäuser unterscheiden sich in vielen Dingen deutlich von anderen Gebäuden.

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Leben auf kleinstem Raum: Das ist für viele, vor allem junge Menschen durchaus vorstellbar. Sie verabschieden sich damit unter anderem von Vorstellungen, dass Häuser ein Statussymbol sein und viel Platz zum Wohnen haben müssen. In einer Zeit, in der in Städten immer weniger Platz für Neubauten vorhanden ist, scheinen Tiny Houses für viele die ideale Lösung zu sein.

In Deutschland gibt es bestimmte Vorgaben, nach denen ein Tiny House gebaut oder auf- und später wieder abgebaut werden kann. Das hängt unter anderem auch mit der Nutzung des Hauses zusammen. Wie sieht das in Kamp-Lintfort aus? Die NRZ hat nachgefragt.

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Die gute Nachricht: Es ist grundsätzlich möglich, in Kamp-Lintfort ein Tiny House aufzustellen. „Es ist in erster Linie ein kleines Haus. Sofern die planungsrechtlichen Voraussetzungen keine Mindestgrößen vorgeben, sind Tiny-Häuser in Bebauungsplangebieten zulässig“, teilt die Stadt mit. Eine Einschränkung gibt es allerdings: „Im Innenbereich sind Tiny Houses zulässig, wenn sie sich einfügen.“

Für Immobilienbesitzerinnen und -besitzer wichtig: Wenn das Planungsrecht und das Bauordnungsrecht beachtet wird, kann auf einem Grundstück ein solches Minihaus stehen. Doch Kamp-Lintfort könnte schon bald einen Schritt weiter gehen, wenn es um diese zurzeit nachgefragte Wohnform geht. Es geht um eine Fläche in einem künftigen Baugebiet.

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Im geplanten Neubaugebiet Niersenbruch sollen insgesamt rund 200 Wohneinheiten entstehen. Einfamilien- oder Doppelhäuser sind vorgesehen, ebenfalls Geschosswohnungen und geförderter Wohnraum. Und eben Tiny Houses. „Im aktuellen Rahmenkonzept für das neue Wohngebiet im Niersenbruch zwischen Fasanenstraße, Kranichweg und Saalhoffer Straße wird ein kleinerer Teilbereich im Süden als Fläche für Tiny-Häuser vorgeschlagen“, teilte die Stadt vergangene Woche auf NRZ-Anfrage mit.

Ob es tatsächlich so kommt, dass auf der Fläche im Niersenbruch die trendigen Minihäuser entstehen, ist aber noch offen, denn, teilt die Stadt weiter mit: „Die Verwaltung prüft derzeit, inwiefern diese Idee bei der Aufstellung des Bebauungsplans umgesetzt werden könnte.“ Aktuell sind der Stadt allerdings keine Anträge für Tiny Houses bekannt.