Moers/Kamp-Lintfort. Pfleger im Tierheim geben neuen Hunden häufig ungewöhnliche Namen. So auch in Moers und Kamp-Lintfort. Das steckt dahinter.

Die eigenen Hunde sind nicht nur einfach Haustiere, sondern Familienmitglieder. Die Vierbeiner begleiten einen durch verschiedene Lebensphasen, spenden Trost und Freude, begleiten einen in den Urlaub. Da will man seiner Fellnase auch einen passenden Namen geben. Einige Hundebesitzer werden dabei sogar besonders kreativ.

So auch im Moerser Tierheim. „Oftmals haben Hunde bereits einen Namen, wenn sie ins Tierheim kommen. Da ändern wir den Namen auch mal häufiger, weil es vorkommt, dass ein Name schon abgenutzt ist“, sagt Tierheim-Mitarbeiterin Kathrin Novotny. Sie erklärt: „Wenn ein Hund für alles und jede Situation seinen Namen hört, funktioniert dieser nicht mehr. Dann reagiere der Vierbeiner nicht mehr gut auf die Befehle. Dann fangen wir namenstechnisch einfach nochmal bei null an.“ Namenlose Tiere würden über Fundtiere oder Geburten ins Tierheim kommen. Dabei sei es gar nicht so einfach, „immer auf Knopfdruck einen neuen Namen parat zu haben“, so Novotny.

Im Moerser Tierheim bestimmt der Ursprung der Hunde den kuriosen Namen

Manchmal würde sich der Name durch die Optik ergeben, „wie bei unserem Hund Struppi“, sagt die Tierheim-Mitarbeiterin. Der Schnauzer-Mix habe nämlich gräuliches, längeres und verstrubbeltes Fell. „In anderen Fällen ist es das Verhalten oder der Charakter, der uns zu einem Namen inspiriert.“ So auch bei einer sichergestellten Hundefamilie aus dem vergangenen Jahr. „Ein Junghund hatte so viele Flausen im Kopf, dass er uns an die Figur Michel aus Lönneberga erinnerte - er bekam den Namen Michel und der Rest der Familie schloss sich mit Alma, Anton und Alfred an.“ Manchmal sei aber auch der Ursprung ausschlaggebend, wie bei den drei japanischen Shiba-Inus Yoko, Akemi und Kuri.

Manche Namen entstehen in der Tierherberge in Kamp-Lintfort auch durch Zufall. So auch bei den Rüden mit dem Namen „Donut“.
Manche Namen entstehen in der Tierherberge in Kamp-Lintfort auch durch Zufall. So auch bei den Rüden mit dem Namen „Donut“. © Tierherberge

Auch Kathi Schoth, Pflegerin in der Tierherberge in Kamp-Lintfort, überlegt sich gemeinsam mit ihrem Team eher außergewöhnlichere Namen für ihre Vierbeiner. „Für uns ist es manchmal schon eine kleine Herausforderung, wenn wir uns neue Namen für unsere Schützlinge überlegen müssen. Uns ist dabei wichtig, dass bereits gegebene Namen nicht unbedingt noch mal verwendet werden“, sagt die Tierpflegerin. Bei Hunden, die gemeinsam in die Tierherberge gekommen sind, werden oft zusammengehörige Namen vergeben. „Wir hatten schon Peter und Silie für Petersilie oder auch King und Loui, angelehnt an den Affen King Louie aus dem Dschungelbuch“, so Schoth.

Kuriose Hundenamen entstehen in der Tierherberge in Kamp-Lintfort manchmal auch durch Zufall

Auch wird nach Namen gesucht, die in anderen Ländern ihren Ursprung und eine Bedeutung haben. „So bekam unsere Yumi ihren Namen.“ Eine im Sommer 2020 ausgesetzte Shiba-Inu-Hündin. Sie zog im Dezember 2021 in ihr neues Zuhause. Dennoch bleibt sie bis heute in Erinnerung, denn: Sie wurde ohne Pfoten ausgesetzt. „Sie hat von uns den Namen bekommen, weil er im Japanischen die Schönheit bedeutet“, erinnert sich die Pflegerin. Andere Namen entstehen hingegen per Zufall. „Manchmal bekommen unsere Schützlinge Namen von Dingen, die uns gerade spontan durch den Kopf gehen.“ So auch bei dem Kangal-Rüden Donut.