Neukirchen-Vluyn. Die zweite Auflage des Christopher-Street-Days in Neukirchen-Vluyn ist bestätigt. Laut Veranstalter „der größte im Kreis Wesel“. Was geplant ist.

Noch immer ist es nicht selbstverständlich, dass sich queere Menschen gelöst und angstfrei in der Welt bewegen können. Wer nicht in tradierte Schablonen passt, muss sich nicht nur sorgen, als „Transe“ oder „Homo“ beschimpft zu werden.

Auch Androhungen von körperlicher Gewalt sind durchaus an der Tagesordnung, wie gerade erst eine gebürtige Duisburgerin erzählt hatte. Um ein Zeichen gegen Intoleranz und Ausgrenzung zu setzen und die bunte Vielfalt sichtbar zu machen, gibt es die Christopher Street Days (CSD). Auch in Neukirchen-Vluyn hat diese Tradition ihren Anfang erlebt. Nach der guten Premiere im vergangenen Jahr wird es nun auch in diesem August eine Pride-Parade durch die Stadt geben.

Der CSD startet am Klingerhuf

Termin ist der 26. August, sagt Christian Pelikan (Bündnis 90/Die Grünen) auf Anfrage der NRZ. An dem Samstag wird es um 14 Uhr am Klingerhuf losgehen. Von dort aus zieht der bunte Zug wieder durch die Stadt zum Vluyner Platz, wo es ein Bühnenprogramm geben wird. Derzeit laufen noch die Verhandlungen mit den Künstlerinnen und Künstlern und möglichen Bands.

Neben den Fußgruppen, die sich an der Regenbogen-Demonstration beteiligen, soll es mindestens einen Festwagen geben, heißt es.

Christian Pelikan freut sich, dass mit den beiden ortsansässigen Banken auch die Sponsoren des vergangenen Jahres wieder mit an Bord sind; dazu habe man die Niag gewinnen können. Veranstalter sind Bündnis 90 / Die Grünen und die Kulturprojekte Niederrhein.

Bei der Premiere hatten sich rund 300 Menschen beteiligt. „Wir freuen uns, wenn wir in diesem Jahr die 500 knacken“, sagt Pelikan über „den größten CSD im Kreis Wesel“, wie er betont. Und weiter: „Wir wollen den CSD etablieren.“ So lange, bis er nicht mehr nötig sei.

In Moers gibt es einen CSD im Juli

Dass eben das noch sehr lange dauern kann, ist dem Mit-Veranstalter klar. So spricht er auch verbale Anfeindungen aus dem vergangenen Jahr an; ein Gerichtsverfahren laufe. Und er blickt zurück auf die Geschehnisse in Münster, wo im vergangenen Jahr Ende August bei der dortigen Feier zum Christopher Street Day ein transsexueller Mann getötet wurde. Er war einer Frau zu Hilfe geeilt, nachdem diese diskriminiert worden war. Dafür musste er mit dem Leben bezahlen.

In Moers findet der CSD am Samstag, 15. Juli, statt. Veranstalter ist dort SLaM&Friends. In Neukirchen-Vluyn stecken die Organisatoren derweil noch tief in den Vorbereitungen für die zweite Auflage am letzten August-Wochenende.