Moers. Geschäftsaufgaben führen zu Leerständen in der Innenstadt. Wie brenzlig die Lage für Moers ist und wie die Stadt den Einzelhandel unterstützt.
Im vergangenen Jahr waren es der Unverpacktladen „Tante Pati“ und die Modegeschäfte „Vero Moda“ und „Jack & Jones“, die das kommende Aus des Betriebes in Moers verkündeten. Mitte Juni schließt nun auch Inge Michelbrink-Erkens ihre Modeboutique an der Steinstraße. „Jede Geschäftsschließung, wie aktuell die der Modeboutique Heinze und Michelbrink, ist sehr bedauerlich“, teilt Jens Heidenreich auf Anfrage mit.
Dennoch zeige der Blick auf die Leerstandsquote, dass Moers seit vielen Jahren „ein attraktiver und vitaler Handelsstandort“ ist, so der Wirtschaftsförderer der Stadt. Die zuletzt im Januar dieses Jahres ermittelte Quote von 4,25 Prozent liege deutlich unter dem kritischen Schwellenwert von 10 Prozent. „Insgesamt standen am Erhebungstag lediglich 25 Ladenlokale in der Innenstadt leer“, erklärt Heidenreich.
Fünf neue Geschäfte in Moers angesiedelt
Heidenreich verweist auf Erfolge aus dem vergangenen Jahr: Im Rahmen des „Sofortprogramms Innenstadt“ konnten mit Fördermitteln des Landes NRW insgesamt fünf leerstehende Ladenlokale mit neuem Leben gefüllt werden. Neben klassischen Einzelhandelsgeschäften wie „Honest and Style“, „Anmut“ oder dem „Weltladen Moers“ eröffneten auch das Kosmetikstudio „MounArt“ und das „Medipee-Stadtlabor“ in der Moerser Altstadt.
Auch der Schuhkonzern Deichmann sowie das Modeunternehmen Engbers scheinen Potenzial in der Moerser Innenstadt zu sehen: Beide Firmen investieren in einen Umbau ihrer Filialen (wir berichteten). Außerdem bietet die Moerser Altstadt mit dem neuen Restaurant „Ponto de Luz“ seit März 2023 auch im Gastrobereich ein neues Angebot (wir berichteten).
„Ebay deine Stadt - Moers“ soll lokalen Handel fördern
Um den lokalen Handel weiter zu fördern habe die Stadt im Rahmen der Kooperation „Ebay deine Stadt – Moers“ einen lokalen Online-Marktplatz eingerichtet, auf dem Käufer die Angebote der Einzelhändler vor Ort finden und diese so unterstützen. Mehr als 230 Händler nutzen das Portal, so Wirtschaftsförderer Heidenreich. „Moers gehörte deutschlandweit zu den ersten Städten, die an der Initiative teilgenommen haben und profitiert bis heute davon“, betont er.
Zudem tausche sich die Stadt in regelmäßigen Betriebsbesuchen mit der Händlerschaft aus. „Wir pflegen zudem einen engen Kontakt zur Immobilien- und Standortgemeinschaft Moers und zur Moers Marketing GmbH und unterstützen durch gemeinsame Aktivitäten die positive Entwicklung der City“, so der Moerser Wirtschaftsförderer.