Kamp-Lintfort. Morgens um sieben geht es an den Start an Altweiber. Mit dem Rathaussturm ist für die Möhnen lange noch nicht Schluss. so geht es dann weiter.

Es ist schon so lange her, dass an Altweiber auf dem Rathausplatz gefeiert wurde. Bürgermeister Christoph Landscheidt kann sich gar nicht mehr erinnern: „Aber zehn Jahre bestimmt.“ Insofern wird es dieses Jahr etwas Besonderes sein, wenn die gar nicht so alten Damen, nachdem sie dem Bürgermeister mit – wenig überraschend – wenig Gegenwehr den Rathausschlüssel abgenommen haben, draußen erstmal weiterfeiern. „Ich habe auch den Rathausmitarbeitern verboten, drinnen zu feiern“, scherzt Christoph Landscheidt am Montag bei der offiziellen Vorstellung des Karnevalsprogramms in Kamp-Lintfort.

Bei so vielen Möhnen ist Gegenwehr sinnlos

Beeindruckt zeigte sich der Bürgermeister von der „Mannschaftsstärke“, mit der die Möhnen bei ihm anrücken werden: 40 bis 50 jecke Weiber werden es wohl sein. Ebenso beeindruckt ihn aber auch das Durchhaltevermögen der Närrinnen: Denn die treten an ihrem Donnerstag traditionell schon morgens um 7 Uhr im Café 360 Grad an und ziehen danach, angeführt von Obermöhne Elli, durch die Geschäfte und Unternehmen in der Stadt, bevor das Rathaus um 14.11 Uhr gestürmt wird.

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Elli ist geübt, sie ist seit 10 Jahren Obermöhne. „Der Bürgermeister hätte mich auch mit 100 noch gerne da, aber mal sehen“, sagte sie am Montag mit einem Augenzwinkern. Anschließend dann draußen feiern bis circa 16 Uhr, bevor es in das neue und beheizte Festzelt an der Friedrich-Heinrich-Allee geht (wir berichteten). Und der Abend dort wird erfahrungsgemäß lang. Einen „Karnevalsmarathon“ nennt Landscheidt das.

Mit Bestuhlung 1000, ohne 1600 Menschen können im großen, beheizten Festzelt an der Friedrich-Heinrich-Allee feiern. Der Bühnenaufbau hat begonnen.
Mit Bestuhlung 1000, ohne 1600 Menschen können im großen, beheizten Festzelt an der Friedrich-Heinrich-Allee feiern. Der Bühnenaufbau hat begonnen. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Wobei er in diesem Jahr ebenfalls außergewöhnlich viele Termine haben wird. Denn das Festzelt wird an zehn Terminen bespielt. „Herren- und Kindersitzung sind gesetzt, Altweiber eigentlich auch und Rosenmontag werde ich bestimmt da sein“, zählt er auf.

Kinderkarneval ist besonders beliebt

Jens Naujokat vom Veranstalter Viva Concepts Niederrhein zeigte sich am Montag zufrieden mit dem Vorverkauf, obwohl in dem Zelt auf dem ehemaligen Zechenparkplatz mehr als 1000 Menschen Platz finden. „Herrensitzung ist ausverkauft, für die Damensitzung gibt es noch etwa 100 Karten“, erklärte er. Bei den Veranstaltungen am Donnerstag, Freitag und Samstag sei noch Luft nach oben.

Der KKV-Kinderkarneval sei so schnell ausverkauft gewesen, dass Viva Concepts jetzt noch eine eigene Veranstaltung am Dienstag, 14. März, zusätzlich gestemmt hat. „Es kommt eine Moderatorin vom Kinderkanal“, erklärt Naujokat.