Kamp-Lintfort.
Eine Obermöhne braucht Erfahrung, Durchsetzungsvermögen, Organisationstalent und vor allem eines: Spaß bei der Sache! Kein Wunder, dass die Wahl der neuen Obermöhne von Kamp-Lintfort so schnell auf Elli Schröder gefallen ist: Die Frau weiß, wo es langgeht.
Zehn Jahre lang war sie Obermöhne der Stadt Neukirchen-Vluyn. Nach Diskrepanzen mit dem alten Verein suchte sie neue Herausforderungen in Kamp-Lintfort. Und dort kommt sie gerade recht: Doris Hackstein hat ihr Amt als Obermöhne aus gesundheitlichen Gründen niederlegen müssen. Schneller Ersatz war gefragt: „Wir hingen schon kurz in der Luft“, gesteht Siegfried Thiel, Präsident des Festausschusses Kamp-Lintforter Karneval.
Viele Freunde im Karneval
Elli Schröder ist in Kamp-Lintfort keine Unbekannte. Seit Jahren ist sie auf sämtlichen Karnevalsveranstaltungen in der Umgebung zu Gast. Nach 20 Jahren in närrischen Kreisen hat sie viele Freunde. Seit Januar mischt sie nun auch im Kamp-Lintforter Karnevalsverein 1979 e.V. mit. „Die Mädels, die ich aus dem Elferrat kannte, haben mich angesprochen, ob ich das Amt nicht übernehmen möchte. Natürlich habe ich direkt zugesagt“, erläutert sie, wie sie zu ihrem Amt gekommen ist.
Als eine von vielen Möhnen hat sie im vergangenen Jahr schon einmal das Rathaus in Kamp-Lintfort gestürmt. Und sie kann sagen: „Die Stimmung in Kamp-Lintfort ist super!“ In diesem Jahr wird sie wieder mit dabei sein. Dann aber als Obermöhne. Deshalb fängt die Arbeit für sie schon vor dem 11.11. an. „Möhnen müssen gefunden werden, alles muss organisiert sein“, erklärt die Karnevalistin. Im vergangenen Jahr seien die Möhnen etwas knapp aufgestellt gewesen. Dreißig tatkräftige Frauen haben an der Machtübername mitgewirkt, berichtet Schröder. In diesem Jahr könnten es mehr werden: Es hätten sich bereits Möhnen aus Essen, Köln, Mülheim und Recklinghausen angekündigt. „Vielleicht wird Kamp-Lintfort ja noch Möhnenhauptstadt von NRW“, mutmaßt Sigfried Thiel.
Fest steht: Die 62-jährige Obermöhne wird alles geben, um den Bürgermeister von seinem Stuhl zu schubsen, wie sie es nennt. Und sie ist sicher: „Der Bürgermeister hat gegen mich keine Chance.“