Moers. Am Samstag war in der Eishalle in Moers ein großer Aktionstag. Menschen mit und ohne Handicap konnten mit Schlittschuhen oder Rollstuhl aufs Eis.
Mit dem Rollstuhl, Schlitten oder Straßenschuhen aufs Eis? In der Enni Eiswelt war das am Samstag möglich. Zum Aktionstag für Menschen mit und ohne Handicap hatte die Sportjugend des Behinderten- und Rehabilitationsverbands NRW (BRSNW) mit dem Kamp-Lintforter Turnverein und der Enni Sport & Bäder Niederrhein eingeladen.
„Wir wollen mit dem jährlichen Aktionstag zeigen, dass Menschen mit und ohne Behinderung die Eisfläche erobern können“, sagte Heike Immand, Kinder- und Jugendreferentin beim BRSNW. „Der Eintritt und der Schlittschuhverleih sind kostenfrei, damit jeder mitmachen kann.“ Bereits im Oktober begannen die Planungen für den Aktionstag, etwa mit dem Enni-Eiswart und den ehrenamtlichen Sporthelfern. „Wir haben 30 Anmeldungen bekommen und freuen uns sehr, dass viele Leute noch spontan vorbeigekommen sind“, sagte Immand und blickte glücklich auf die rund 500 Quadratmeter große Eisfläche.
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Gemeinschaft und die Freude, sich auf die eisige Fläche zu wagen, waren hier überall spürbar. Die passende Partymusik spielte DJ Rainer Halm und zur Stärkung zwischendurch gab’s Waffeln, Kakao und Kaffee. Egal, ob sitzend oder liegend im Liege- oder Schieberollstuhl, auf Kufen, in Straßenschuhen, auf dem Schlitten oder an schiebbaren Laufhilfen in lustiger Eisbärform – die wagemutigen Eiseroberer hatten sichtlich Spaß.
Bodennah übers Eis düste so mancher Abenteurer im Reifenring, der aus ehemaligen Schläuchen produziert wurde. Wer bei ersten Fahrversuchen ein wenig wacklig unterwegs war, bekam Mut geschenkt: Zwölf ehrenamtliche Trainer des Eishockey- und Eiskunstlaufclubs GSC Moers und Jugendteams des Lintforter Turnvereins zeigten grundlegende Fahrtechniken und Eishockeytricks. Auf einer Ziel-Wurfmatte probierten viele ihr Glück: Hier galt es, Bälle auf eine Netzmatte zu werfen.
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Mit großer Freude dabei waren Bewohner einer Wohngruppe des Landschaftsverbandes Rheinland aus Straelen. Unter den mutigen Eisfahrern waren Wohngruppenmitglieder mit Down-Syndrom und Spastik. „Allesamt waren sie auf dem Eis“, sagte ihre betreuende Heilerziehungspflegerin stolz. „Die Bewohner waren neugierig und wir haben vorher alles rund ums Schlittschuhfahren besprochen.“
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Auch Jennifer aus Moers-Hülsdonk ging mit ihrem Mann und beiden Töchtern Cathalina (7) und Madeleine (6) mit rosa Helmen aufs Eis: „Die Kinder fahren erstmals auf Schlittschuhen“, sagte die 40-Jährige. „Unsere Kinder haben kein Handicap und wir finden es toll, dass sie mit Menschen mit Handicap auf dem Eis spielen und sich gegenseitig helfen.“
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Bürgermeister Christoph Fleischhauer, der die Schirmherrschaft des Aktionstages innehatte, lobte ebenfalls das Gesamtkonzept: „Der Aktionstag zeigt, wie viel ehrenamtlich organisierte Aktionstage bewegen können.“ Einen einhelliger Wunsch vieler Teilnehmer: die Eishalle erhalten, um gesellschaftsrelevante sportiv-soziale Begegnungen wie diese weiterhin zu ermöglichen.