Kamp-Lintfort. Trotz weiterer neuer Kita fehlen in Kamp-Lintfort Betreuungsplätze für U-3-Kinder. Ein Grund: es wird immer schwieriger, Tageseltern zu finden.

Die gute Nachricht zuerst: Im kommenden Kita-Jahr erhalten alle zum Stichtag angemeldeten Ü3-Kinder (drei Jahre und älter) einen Betreuungsplatz in Kamp-Lintfort. Nicht ganz so gut sieht es für die Kleineren aus. „Im Ü3-Bereich entspannt sich die Situation. Im U3-Bereich war es schwierig – und es bleibt weiter schwierig, denn die Nachfrage wird sicher weiter steigen“, sagt der stellvertretende Jugendamtsleiter Berthold Klicza. U3 steht für Kinder unter drei Jahren.

29 U3-Plätze fehlen derzeit noch für das Kita-Jahr 2023/2024. Einer der Gründe: Es gibt immer weniger Tagesmütter und -väter. „Da kommt Verschiedenes zusammen“, erläutert Klicza. Zum einen hätten in Kamp-Lintfort in den letzten Jahren Tageseltern altersbedingt aufgehört, zum anderen werde es aber auch zunehmend schwieriger, neue Tagespflegepersonen zu akquirieren. So seien zum Beispiel die Qualifikationsanforderungen deutlich gestiegen, etwa was den zeitlichen Umfang der Schulungen betrifft, so Klicza.

Viele Interessenten scheuten auch anders als früher eine Betreuung in den eigenen vier Wänden. Dann aber schlage auch hier die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt zu Buche: Geeignete Räume für die Unterbringung von Großtagespflegegruppen sind rar. Und: „Es muss sich ja auch rechnen“, sagt Klicza. Probleme sieht die Berufsvereinigung der Kindertagespflegepersonen auch durch die steigenden Lebenshaltungs- und Energiekosten.

Neue Kita wird im Herbst eröffnet

Zu Hochzeiten habe die Stadt rund 100 Tagespflegeplätze anbieten können – bei einer deutlich geringeren Kinderzahl, so Klicza. Aktuell gibt es 83 Tagespflegeplätze in Kamp-Lintfort, die meisten werden von U3-Kindern belegt.

Auch in diesem Jahr wird in Kamp-Lintfort, genauer im Niersenbruch, eine neue fünfgruppige Kita mit 78 Betreuungsplätzen eröffnet: Das „Abenteuerland“ in Trägerschaft der Lebenshilfe Duisburg soll nach den Sommerferien starten. Trotz der neuen Kita steigt die Gesamtzahl der Kita-Plätze aber nur geringfügig an. Vor allem, weil zunächst Überbelegungen in anderen Kitas abgebaut werden. Mit den aktuell geplanten Maßnahmen wie dem Anbau an die Kita Wirbelwind und dem Erhalt der Kita Regenbogen will die Stadt dann ab dem Kita-Jahr 2025/2026 311 Kita-Plätze für U3-Kinder und 1294 Plätze für Ü3-Kinder vorhalten.