Moers. Im Moerser Schlosspark sind die beliebten Kanonenstrahler zurück. Um die Wasserfontänen in Aktion zu sehen, brauchen Besucher derzeit aber Glück.
Viele Jahre haben im Schlosspark die Kanonenstrahler nicht mehr gestrahlt. Jetzt ist das Wasserspektakel am Schlossgraben reaktiviert – zumindest in Teilen. Fünf Fontänen können die Besucherinnen und Besucher des Parks bestaunen. Vorerst benötigt man allerdings eine Menge Glück, um die Strahler bei der Arbeit zu erleben.
Wie lange genau die Anlage am Übergang vom Schloss- zum Freizeitpark defekt und abgeschaltet war, weiß auch die Grünflächenabteilung bei der Stadt nicht. Vermutlich hätten die Fontänen ihre Arbeit Ende der 1980er Jahre eingestellt, hieß es, als vor rund eineinhalb Jahren deren Erneuerung angekündigt wurde. Für die Wiederherstellung des beliebten Schauspiels zu einem früheren Zeitpunkt fehlte der Stadt schlicht das Geld.
Doch der Bund und das Land NRW unterstützen die Neugestaltung des Schloss- und Freizeitparks mit mehr als drei Millionen Euro. Das Reaktivieren der Fontänen am Schlossgraben ist ein kleiner Teil davon und mit Kosten in Höhe von 98.000 Euro vergleichsweise günstig. Die alten Rohre konnten wiederverwendet werden. Die Brunnen- und Pumptechnik allerdings war hinüber. So groß wie eine Fertiggarage ist die jetzt im Boden verbuddelte neue Brunnenkammer, in der das Wasser aus dem Schlossgraben gesaugt, gefiltert und zu den Kanonenstrahlern befördert wird, die es dann in hohem Bogen ausspeien.
Weitere Fontänen werden reaktiviert
Nun ist die Anlage betriebsbereit – wenn auch noch nicht im alten Umfang. Denn ursprünglich schossen zusätzlich zu den fünf Kanonen an der Natursteinmauer weitere Fontänen links und rechts entlang der Ufer sowie in der Mitte des Grabens Wasser in die Höhe. Auch sie sollen wiederhergestellt werden. Die Stadt und die Lineg stimmen sich derzeit über die notwendige Entschlammung des Gewässers ab, wie Rathaussprecher Klaus Janczyk berichtet. Wann das Wasserspiel in dieser Form entstanden ist, ist bei der Stadt übrigens ebenfalls unbekannt: „Die ältesten Fotos, die wir dazu haben, stammen aus den 1950er Jahren“, so Klaus Janczyk.
Die fünf Strahler an der alten Natursteinmauer bei der Arbeit zu erleben, ist allerdings noch Glücksache. Denn angesichts der Energiekrise will die Stadt die Anlage erst im Frühjahr offiziell in Betrieb nehmen. Aktuell laufen die Fontänen aus Wartungsgründen einmal am Tag und dann in der Regel zu unterschiedlichen Uhrzeiten jeweils für ein paar Minuten.
Abgestimmt mit dem Wasserwandler
Wie oft oder wie lange am Tag die Parkbesucher die Kanonenstrahler künftig bestaunen können, ist noch nicht entschieden. Die Stadt plant aber eine zeitliche Abstimmung mit dem „Wasserwandler“, der im Freizeitpark anstelle des heutigen Sees entstehen soll. So soll man beim Spaziergang beide Wasserspiele nacheinander erleben können. Anders als die Fontänen ist der Wasserwandler aber Zukunftsmusik. Er dürfte nicht vor Anfang nächsten Jahres an den Start gehen.