Moers. Bauministerin Scharrenbach hat einen Förderbescheid überbracht: Millionen von Land und Bund für die Neugestaltung des Moerser Freizeitparks.
Der Moerser Freizeitpark wird bis Ende 2023 im Bereich rund um See und Spielplatz die wohl tiefgreifendste Veränderung der vergangenen fünf Jahrzehnte erfahren. Mehr als 4 Millionen Euro wird die Neugestaltung kosten, eine Summe, die die Stadt Moers nicht alleine stemmen kann. Der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen unterstützen die – vom Rat einstimmig beschlossenen – Pläne mit Geld aus der Städtebauförderung. Am Mittwoch übergab NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach den Förderbescheid über 3,3 Millionen Euro Bürgermeister Christoph Fleischhauer vor Ort.
Die gravierendste Änderung dürfte das Verschwinden des Sees sein. Das künstliche Gewässer wurde Anfang der 70er Jahre geschaffen, berichtet Stefan Oppermann, Fachdienstleiter Freiraum- und Umweltplanung bei der Stadt. Folie und Pflaster des 40 bis 60 Zentimeter tiefen Sees seien löchrig. Weil das Wasser zur Reinigung des Grundes wegen des Artenschutzes nur noch einmal jährlich abgelassen werden darf, komme es verstärkt zu Algen- und Geruchsbildung.
Der See ist bald Geschichte, aber Wasser wird bleiben. „Darauf wollten wir an dieser Stellle nicht komplett verzichten“, erläutert Oppermann. So soll nun, wie berichtet, ein spektakuläres Wasserspiel errichtet werden: Ein Stahlrund auf vier Meter hohen Stelzen und mit einem Durchmesser von 15 Metern, aus dem das Wasser mal als Vorhang zu Boden strömt, mal als Regen tröpfelt, mal als Nebel wabert. Zudem wird dieser „Wasserwandler“ abends mit LED beleuchtet, dann, so Stefan Oppermann, „hat das was von einem Ufo.“
Veranstaltungsplatz mit Tribüne
Ergänzt wird das Wasserspiel um einen kleinen Veranstaltungsplatz mit einer Minitribüne etwa an der Stelle, wo sich heute die Seetreppe befindet. Vorgesehen sind auch Standplätze für Food-Trucks und eine öffentliche Toilette. Darüber hinaus wird der Spielplatz vergrößert. Schaukeln für Kinder unterschiedlichen Alters kommen dazu, Trampoline, eine Tischtennisplatte, ein Karussell, das auch Rollstuhlfahrer nutzen können. Zudem wird ein Skatepark für Skater, Scooter, Inline- und BMX-Fahrer sowie Rollstuhlsportler entstehen, der, wie Lena Brandau vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt erwartet, Strahlkraft über Moers hinaus haben werde. Bürgermeister Fleischhauer spielte auf die Planungen für den Skatepark seit 2009 an: „Unsere Jugendlichen haben lange darauf gewartet.“
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Ministerin Ina Scharrenbach zeigte sich von den Plänen angetan. Dass der Moerser Rat den Beschluss einstimmig gefasst hat, beweise, dass es den gemeinsamen Willen zur Weiterentwicklung der Stadt gebe, sagte Scharrenbach. Mit dem Geld kann jetzt die Feinplanung beginnen, dann folgen die Ausschreibungen. Mitte nächsten Jahres werde der Umbau starten, hofft Stefan Oppermann. Geplante Fertigstellung: Mitte/Ende 2023.
>>> Förderung auch für Meerbeck<<<
Vom zweiten Förderbescheid im Gepäck der Ministerin über 578.000 Euro soll Meerbeck profitieren. Das Geld sichert den Bestand von Stadtteilmanagement und Verfügungsfonds bis 2023. Bezahlt werden damit außerdem Planungskosten für die Neustrukturierung des Marktplatzes sowie für die Aufwertung des Bereiches Zwickauer Straße/Jahnstraße, wo die Stadt mehr Aufenthaltsqualität schaffen und den Leerstand beseitigen möchte.