Moers. Die Kanonenstrahler am Stadtgraben im Moerser Schlosspark werden reaktiviert. Am Schlossplatz ist das Ende eines Teils der Arbeiten absehbar.
Noch bis in die 1980er Jahre sah es kurz vor dem Übergang vom Schloss- in den Freizeitpark so aus: Eltern konnten entspannt im Schlosspark am Stadtgraben sitzen, während die Kinder die Wasserfontänen bestaunen. Und so soll es bald wieder sein. Der kleine Platz wird neugestaltet und die sogenannten Kanonenstrahler werden reaktiviert. Das teilt die Stadtverwaltung jetzt mit. Das ist kein leichtes Unterfangen, weiß der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp: „Die neue Brunnenkammer ist fast so groß wie eine Fertiggarage. Außerdem wird die historische Natursteinmauer am Ufer saniert. Dafür muss ein Stück des Grabens davor trockengelegt werden. Man muss sich das wie mit einem provisorischen Staudamm vorstellen.“
Bis zum Jahresende werden diese Arbeiten voraussichtlich noch dauern, heißt es vonseiten der Stadtverwaltung. Sie kündigt an: Bald werden zudem wieder die Arbeiten am neuen Durchstich aufgenommen.
Damit man zukünftig auch mit Kinderwagen oder Rollator ungehindert vom Schloss- in den Freizeitpark spazieren kann, wurde der Wall an dieser Nahtstelle geöffnet. Seitlich führt eine barrierefreie Rampe zur Wallpromenade hinauf. Auch hier gestalteten sich die Arbeiten nicht ganz leicht.
„Der Baugrund ist schwieriger als angenommen, deshalb musste umgeplant und der Bauablauf angepasst werden“, berichtet Thorsten Kamp. So werden die Seitenwände nicht vor Ort gegossen, sondern als Fertigteile individuell im Werk hergestellt. „Deshalb sieht es hier derzeit nach einem Stillstand aus, aber die Arbeiten sind nur verlagert.“ Das Einsetzen der Wände ist demnach für August geplant.
Zu dem Zeitpunkt wird auch der Schlossplatz offiziell der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Hier sind nach Stadtangaben einige Restarbeiten durchzuführen. Die Oberflächen werden überarbeitet und an den Gebäuden wieder Kletterrosen angebracht. „Schon jetzt kann man aber erkennen, dass die einen oder anderen negativen Äußerungen zum halbfertigen Schlossplatz verfrüht waren“, ist Kamp sicher. „Das Ziel, einen attraktiven Platz mit Aufenthaltsqualität und Veranstaltungsmöglichkeiten zu schaffen, haben wir aus meiner Sicht erreicht.“
Die Teilfläche zwischen Terheydenhaus und Musenhof kann allerdings noch nicht fertiggestellt werden, da auch hier während der Baumaßnahme unvorhergesehene Umplanungen notwendig wurden. Zur Sicherung der archäologischen Ausgrabungsstelle, die in die Neugestaltung integriert wird, werden Stützwinkel hergestellt. Erst danach können die restlichen Pflasterarbeiten folgen.
Während sich die Arbeiten rund ums Schloss absehbar dem Ende nähern, wird die Baustraße von der Krefelder Straße bis zum Stadtgraben allerdings noch einige Zeit benötigt – unter anderem für die Renaturierung des Moersbachs durch die Lineg und für die Neugestaltung des Freizeitparks ab Anfang 2022. Dort ist dann eher Action als Entspannung angesagt.