Moers. Am Dienstag wurde der – symbolische – Schlüssel in Moers übergeben. Einzelnen Touren kosten bis zu 2,50 Euro. Die Niag stellt das Fahrzeug.
Großer Bahnhof für einen Kleinbus in Moers. Am Donnerstag in der Früh soll der Bürgerbus für Moers-Süd zu seiner Jungfernfahrt in Kapellen, Fichtestraße, starten. Bereits am Dienstag sind viele Menschen zusammengekommen, um der Schlüsselübergabe durch die Niag an den Bürgerbusverein beizuwohnen, darunter auch Landrat Ingo Brohl und Bürgermeister Christoph Fleischhauer.
Acht Plätze hat das Fahrzeug, das nun zwischen Vennikel, Kapellen, Holderberg und der City fahrplanmäßig seine Runden dreht. Zwischen 1 Euro und 2,50 Euro kostet die Tour. Ein Inseltarif, denn die Tickets gelten nicht für die normalen Niag-Linien, die nach wie vor in den besagten Bereichen weiterfahren werden.
Verzögerung für das Projekt durch Corona
Schon seit 2019 sei man mit dem Projekt beschäftigt gewesen, erläutert Klaus Schulz vom Bürgerbusverein. „Corona verzögerte alles.“ Nun geht der Bus an den Start. Gelenkt von 20 ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahren, die, um den Personenbeförderungsschein zu erlangen, bei der Niag geschult wurden und werden.
Betreuerin des Bürgerbusvereins mit seinen 30 Mitgliedern ist Astrid Kutscha von der Niag. Aber auch die Stadt, der Kreis und das Land haben mitgewirkt. Allein 100.000 Euro habe der Sprinter samt Umbau gekostet, so Kutscha, gezahlt von Land und Kreis. „Der Einstieg ist behindertengerecht und kann auch Menschen mit Rollatoren oder Kinderwagen aufnehmen.“ Die Niag sei auch die Konzessionsgeberin und Inhaberin des Busses, trage also auch die Betriebskosten.
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Kutscha weiter: „Es gib drei Säulen, den Verein als Betreiber, die Niag als rechtlich Verantwortliche und die Stadt als Finanzier.“ Die Stadt sei es auch, die nach Abzug der Einnahmen den restlichen Zuschussbedarf beisteuere. Man schätze derzeit die jährlichen Einnahmen auf etwa 20.000 Euro. Was danach noch zu finanzieren sei, sei ungewiss.
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Außerdem: Das Land fördere die Verwaltungskosten des Vereins, der bei der Awo in Kapellen sein räumliches Domizil erhielt. Der Bürgerbus Moers-Süd fährt nach einem festen Fahrplan und steuert vor allem die Siedlungen in den südlichen Ortsteilen an. Schulz selbst machte sich für den Bus stark: „Ich habe lange in Vennikel gewohnt. Dort gibt es inzwischen so gut wie nichts mehr an Infrastruktur.“ Daher habe er das Bürgerbus-Projekt gestartet.
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Dies auch, weil der Bürgerbus auch das St. Josef-Krankenhaus anfahre, was für ältere Menschen sehr wichtig sei. Im Vorfeld hatte die Stadt eine Umfrage an die Bürger mit 2600 Fragebögen gestartet. Ein Gutachter empfahl dann aufgrund des großen Potenzials, einen solchen Bus einzurichten. Mit wie vielen Nutzern man pro Jahr rechnet, weiß Fahrdienstleiter Andreas Vogel nicht zu sagen.
Nur so viel: „Andere Bürgerbusvereine berichten, dass die Fahrgastzahlen sehr stark durch die Mund-zu-Mund-Propaganda steigen.“ Übrigens: Wer ebenfalls Bürgerbusfahrer werden will, melde sich unter 0175/ 26 76 399 (Andreas Vogel).
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Zwölf Bürgerbusvereine gibt es insgesamt in den Kreisen Kleve und Wesel, 150 in ganz NRW. In Moers-Süd richtete die Niag 52 Haltestellen für das Projekt ein, viele davon sind neu. Der Bus fährt montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Der Fahrplan ist einsehbar unter niag-online.de, Infos auch per E-Mail an kontakt@buergerbus-moers-sued.de. Die Internetseite des Vereins ist so erreichbar: www.buergerbus-moers-sued.de